Die Coronapandemie hat den in Österreich sesshaften Beat Feuz besonders stark eingeschränkt. Der 33-jährige Abfahrtsspezialist lässt sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen.
Feuz lebt mit seiner aus dem Tirol stammenden Lebensgefährtin Katrin, die grossen Anteil an seinen Erfolgen hat, und seiner zweijährigen Tochter in der Nähe von Innsbruck. Die Zeit zwischen dem 18. März und dem 5. April musste er deshalb mit seiner Familie in Quarantäne verbringen. Im «Blick» spricht er über die aussergewöhnliche Zeit: «Im Tirol war es in dieser Phase strengstens verboten, die Wohngemeinde zu verlassen. Das Haus sollte nur in Notfällen verlassen werden.» Nur ab und zu seien sie mit der kleinen Tochter im Wald spazieren gegangen.
Der Situation kann der «Kugelblitz» aber auch etwas Positives abgewinnen: «Weil dadurch nach der Saison einige Termine abgesagt werden mussten, konnte ich erstmals seit 15 Jahren wieder fünf Monate am Stück zu Hause verbringen. Das habe ich schon auch genossen.» Inzwischen steht Feuz, der in den letzten drei Jahren dreimal in Serie die kleine Kristallkugel der Abfahrtsgesamtwertung gewinnen konnte, wieder auf den Brettern.
Auf dem Gletscher in Zermatt gehört er in den teaminternen Trainingsläufen gemeinsam mit dem 25-jährigen Niels Hintermann bereits wieder zu den schnellsten. Und dies, obwohl Feuz nicht gerade als Trainingsweltmeister bekannt ist.
Physisch scheint Feuz also bereit für die neue Ski-Saison zu sein, mental ist die Situation aber dann doch nicht so einfach zu handeln: «Es ist nicht so einfach, zu trainieren, wenn man nicht genau weiss, wann, wo und ob die Rennsaison überhaupt beginnen wird. Ich möchte deshalb bezüglich des Weltcup-Kalenders so schnell wie möglich Klarheit haben, damit ich eine ordentliche Saison-Planung machen kann.» So, wie man Feuz kennt, wird er aber auch mit dieser Situation gut umgehen können und am Tag X auf den Punkt bereit sein.