Bei der Rad-WM in Zürich verteidigt die Belgierin Lotte Kopecky ihren Titel erfolgreich. Als beste Schweizerin belegt Noemi Rüegg mit drei Minuten Rückstand den 11. Platz.
Die 28-jährige Lotte Kopecky setzte sich nach 154,1 km bei Regen und Kälte im Sprint einer Sechser-Gruppe vor der Amerikanerin Chloé Dygert und der Italienerin Elisa Longo Borghini durch.
Die Olympia-Siebte Noemi Rüegg hielt – von ihren Teamkolleginnen hervorragend unterstützt – bis in die Schlussrunde mit den Favoritinnen mit, ehe sie abreissen lassen musste. Die 23-jährige Zürcherin liess den Kopf aber nicht hängen. Sie kam mit dem ersten grösseren Feld ins Ziel und sprintete hinter der Ungarin Blanka Vas auf den guten 11. Platz.
Auch Elise Chabbey (23.), die nach ihrem schweren Sturz an der Tour de France nicht mehr im Vollbesitz ihrer Kräfte war, und Elena Hartmann (40.) fuhren das Rennen bei garstigsten Bedingungen zu Ende.
Grosse Verliererinnen eines bis zum Ende äusserst spannenden Rennens waren die Topfavoritin Demi Vollering, die weiter auf ihren ersten WM-Titel auf der Strasse wartet, und das gesamte niederländische Team. Obwohl an der Spitze lange am zahlreichsten vertreten, agierte das eigentlich stärkste Team taktisch geradezu dilettantisch. Vollering kam nicht weg und blieb im Sprint als Fünfte nicht ganz überraschend chancenlos.
Stattdessen holte die US-Amerikanerin Chloé Dygert nach einem Horrorsturz an der WM 2020 ihre erste Einzelmedaille im Strassenrennen. Sie war bisher in Zeitfahren, wo sie Olympia-Bronze gewann, stärker. Longo-Borghini fügte ihrer Medaillensammlung eine weitere Bronzemedaille hinzu – nach Olympia 2016 und 2021 sowie WM 2012 und 2020.