Ben O'Connor dürfte das rote Trikot der Vuelta noch bis am Freitagabend tragen. Nach der Bergetappe vom Dienstag bleiben dem Australier noch fünf Sekunden von seinem einst üppigen Polster.
Der Tour-Favorit Primoz Roglic fuhr erneut taktisch kontrolliert und ging im Regenwetter beim Schlussanstieg zu den Lagos de Covadonga, der durch einige kurze Abfahrten unterbrochen wurde, kein grosses Risiko ein. Der Slowene kam zusammen mit Enric Mas und Richard Carapaz ins Ziel, die ebenfalls Ambitionen auf einen Vuelta-Podestplatz hegen.
O'Connor musste rund 8 km vor dem Ziel abreissen lassen und war zwischendurch nicht mehr virtueller Leader der Rundfahrt. Da Roglic und Co. ohne Aussicht auf den Etappensieg nicht als Limit gingen, gelang dem Australier das Comeback. Als Tagessieger jubelte Marc Soler. Der Spanier war der Stärkste einer Ausreissergruppe und triumphierte zum dritten Mal im Rahmen der Vuelta.
Roglic steuert nach der Leistung vom Dienstag auf den vierten Sieg in der Spanien-Rundfahrt nach 2019, 2020 und 2021 zu. Der Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio 2021 und Giro-Sieger 2023 findet am Freitag und Samstag mit zwei Bergetappen sowie am Sonntag mit einem Zeitfahren das für ihn vorteilhafte Terrain vor.
Die Etappe wurde von der verletzungsbedingten Aufgabe von Wout van Aert überschattet. Der Belgier sowie Felix Engelhardt und Isaac del Toro stürzten in der Abfahrt vom Collada Llomena schwer. Während Del Toro und Engelhardt das Rennen fortsetzen konnten, sass Van Aert danach benommen und gezeichnet im Team-Auto. Das rechte Knie bereitet ihm Probleme.