Seit Jahren wartet die Boxwelt gespannt auf einen Schwergewichtskampf zwischen Anthony Joshua und Tyson Fury. Zeitnah wird dieser nicht stattfinden, der eine lässt sich gehen.
22. Februar 2020: Mit einer gewaltigen Rechten schickt Tyson Fury den ungeschlagenen WBC-Champion Deontay Wilder auf die Bretter. Die MGM Grand Garden Arena in Paradise, Nevada tobt. Es ist eine überraschende Machtdemonstration des Engländers, der zuvor wegen Depressionen, Drogen und einer Dopingsperre dem Ring gut zweieinhalb Jahre fern geblieben war. Aber Fury wirkt frisch – Zeit für den finalen Kampf gegen Joshua?
12. Februar 2021: Nicht ganz ein Jahr später ist davon nicht mehr viel zu sehen. Zumindest optisch erweckt Fury nicht den Eindruck, demnächst mit Joshua in einen Ring zu steigen.
Abgesehen von diesen beiden Videos und einem Bild des Boxers mit seiner Frau Paris Fury, wurden alle Beiträge auf dem Instagram-Account des 32-Jährigen gelöscht. Eine merkwürdige Aktion, die bei den Fans für Unruhe sorgt.
Sechs Liter Bier am Tag
Rund einen Monat später hat sich an der Situation nichts geändert. «Ich habe aufgehört, zu trainieren. Ich bin im Urlaub», erklärt Fury und stellt ein grosses Fragezeichen hinter den im Sommer erwarteten Mega-Fight mit Joshua.
«Zurzeit trinke ich etwas zwischen acht, zehn oder zwölf Halbliter Bier am Tag», wird der Engländer im «Mirror» zitiert. Er sei ein «Mann der Musse», sagt Fury, der offenbar einen Trick kennt, trotz der Unmenge an Gerstensaft sein Gewicht zu halten. «Ich esse einfach nichts. Meine Kalorien kommen mit dem Alkohol», erklärt der «Gipsy King».
Eines ist klar: Fury drängt nicht darauf, den Kampf so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. «Werde ich in den nächsten zehn Minuten gegen Joshua kämpfen? Nein», so der Box-Champion lässig. «Glaube ich, dass es irgendwann dazu kommen wird? Ja, es muss. Aber demnächst? Nein.»
Schliesslich müssen ja vor so einem Kampf noch wichtige Dinge geklärt werden. Welcher Ort? Welches Datum? Und vor allem: Wie viel Geld? Fury: «Was auch immer gesagt wird, ist nicht wichtig für mich. Bis ich einen Kampftermin und verdammt viel Kohle in der Tasche habe, gibt es keinen Kampf.»