Jan Nepomnjaschtschi übernimmt beim WM-Kandidatenturnier in Jekaterinburg die alleinige Führung.
Dem Russen gelang in der 5. Runde vom Sonntag im Duell gegen den Chinesen Wang Hao der einzige Sieg, womit er mit nun 3 Punkten die alleinige Führung inne hat.
Auf die solide Verteidigung seines Gegners war Nepomnjaschtschi hervorragend vorbereitet. Der 29-Jährige zwang seinen Gegner nach 43 Zügen zur Aufgabe. «Es ist natürlich schön, dass ich eine Partie mit Weiss gewonnen habe, aber das Turnier hat gerade erst begonnen», sagte der Sieger. Insgesamt werden im Achterfeld 14 Runden gespielt. Das Kandidatenturnier dauert noch bis zum 3. April. Der Sieger erkämpft sich das Recht, den Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen herauszufordern.
Im Spiel gegen Anish Giri aus den Niederlanden kam der Mitfavorit Fabiano Caruana – er verlor den letzten WM-Kampf gegen Carlsen – nach einigen Schwierigkeiten doch noch zu einem Remis mit dem schwarzen Figuren. Der Schachcomputer wertete Giris Stellung lange auf Gewinn, doch der Niederländer fand die entscheidenden Züge gegen den Amerikaner nicht.
Das Coronavirus gibt auch in Russland zu diskutieren. Alexander Grischtschuk, einer der acht Kandidaten, sorgte mit einer überraschenden Forderung für Schlagzeilen. «Das Turnier sollte gestoppt werden. Die gesamte Atmosphäre ist feindlich. Jeder trägt eine Maske und dann das gesamte Sicherheitspersonal. Für mich ist es echt schwierig», sagte er nach seinem Remis gegen den Chinesen Ding Liren. «Ich will eigentlich nicht spielen oder hier sein. Es ist ja kein Zufall, dass alles abgesagt wurde und wir die Einzigen sind, die übrig geblieben sind. Es ist das einzige Turnier von Rang, das weltweit stattfindet. Ich denke, es sollte gestoppt und verschoben werden», sagte er.