Tour de Suisse Women Chabbey überrascht Exweltmeisterin Deignan im Sprint

sda

5.6.2021 - 16:18

Die Schweizerinnen zeigen in der 1. Etappe der Tour de Suisse Women ganz starke Leistungen. Die Genferin Elise Chabbey gewinnt in Frauenfeld und übernimmt gleich das Maillot jaune.

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Dem Angriff von Schweizer Meisterin Elise Chabbey 15 km vor dem Ziel hatte einzig Elizabeth Deignan folgen können. Im Zweier-Sprint nach 114 km in Frauenfeld setzte sich schliesslich überraschend die Westschweizerin gegen die ehemalige Strassen-Weltmeisterin aus Grossbritannien durch. «Ich kann es kaum glauben. Deignan ist eine der besten Sprinterinnen im Feld, doch ich habe gewonnen. Das ist verrückt, nicht?», freute sich Chabbey nach ihrem Coup.

Sie habe, so führte die 28-Jährige vom Team Canyon-Sram weiter aus, genau das befolgt, was ihr der Sportliche Leiter über Funk geraten habe. «Ich sollte den Sprint früh anziehen und dann wieder an ihr Hinterrad gehen.» Das war das richtige Rezept, denn auf den letzten 50 Metern schob sich Chabbey noch deutlich an ihrer favorisierten Konkurrentin vorbei.

Auch Reusser und Neff stark

Weitere Schweizerinnen sorgten für den aus einheimischer Sicht perfekten Auftakt in die zweitägige Heimrundfahrt, welcher in Frauenfeld auch Bundesrätin und Sportministerin Viola Amherd beiwohnte. Mit 24 Sekunden Rückstand klassierte sich die Bernerin Marlen Reusser im 3., acht Sekunden weiter zurück die St. Gallerin Jolanda Neff im 4. Rang.

Chabbey hat dank den zehn Sekunden Bonifikation für den Etappensieg gar intakte Chancen auf den Gesamtsieg der nach 20 Jahren wiederbelebten Tour de Suisse der Frauen. Die Genfer Quereinsteigerin, die 2012 in London als Kanutin an Olympia teilnahm, führt in dieser Wertung mit vier Sekunden Vorsprung auf Deignan. Reusser liegt bereits 33 Sekunden zurück.

Die 2. und bereits letzte Etappe vom Sonntag ist deutlich weniger anspruchsvoll. Auf der flachen Zeitfahrstrecke der Männer absolvieren die Frauen 97 km. Unterwegs wie auch im Ziel sind erneut Bonussekunden zu holen. «Nun geht es darum, bei wohl nicht einfachen Wetterbedingungen unbedingt dieses Trikot zu verteidigen», so Elise Chabbey nach dem wichtigsten Sieg in ihrer Rad-Karriere.