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Rückblick Das Sportjahr 2018: Ein ausgezeichneter Jahrgang

René Weder

24.12.2018

2018 war alles dabei: Olympia, Fussball-WM und Grand-Slam-Turniere. Zum Ausklang lassen wir die prägendsten Momente aus Sicht der Redaktion Revue passieren.

Das Jahr beginnt aus Schweizer Sicht mit Roger Federers 20. Grand-Slam-Sieg spektakulär. In Melbourne verteidigt der erfolgreichste Tennisspieler der Geschichte seinen Titel. Bei der Siegerehrung fliessen Tränen, als er sich bei seinem Team bedankt. Die Schweiz weint an diesem Sonntagmittag mit ihrem König. Oft werden wir das nicht mehr erleben. Vielleicht nie mehr.

Es folgen die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Nach harzigem Start löst sich der Knoten, am Ende holt die Schweiz 15 Mal Edelmetall – soviel wie zuletzt vor 30 Jahren. Die Spiele in Südkorea sind nicht nur eine Bühne für bekannte Athletinnen und Athleten der hiesigen Wintersport-Szene, sondern es gehen auch Sterne unbekannterer Sportlerinnen und Sportler auf.

Einer überragt meinem Empfinden nach alle: Dario Cologna, der den Olympischen Hattrick über 15 Kilometer perfekt macht. Bei der Flower-Ceremony, die vor magerer Kulisse stattfindet, stelle ich mir vor, wie viel Training, Fleiss und Verzicht hinter dieser Leistung stecken. Es läuft mir kalt den Rücken runter.

Ronaldo: Vorzeigeathlet oder Vergewaltiger?

Weiter gehts im Sportjahr: Real gewinnt die Champions League zum dritten Mal in Folge, YB wird tatsächlich Meister und qualifiziert sich später sensationell für die Königsklasse, der FCZ holt den Cup im Stadion des Meisters und auf Kunstrasen.

Cristiano Ronaldo trifft herrlich per Fallrückzieher gegen seinen späteren neuen Klub Juventus Turin, deren Fans sich erheben und applaudieren. Gänsehaut. Dem Vorzeigesportler droht im Spätsommer dann aber Ungemach: Eine Frau erhebt Vergewaltigungsvorwürfe gegen den Portugiesen. Der Lack bröckelt, die Vorwürfe sind bis heute nicht bestätigt. Ronaldo macht weiter, als wäre nichts gewesen. Den Sportredaktionen wird vorgeworfen, zu wenig darüber zu berichten. Wäre eine Vorverurteilung der richtige Weg?

Daniela Ryf gewinnt den Ironman trotz Quallenstich auf der Schwimmstrecke. Bald kann sie bei den Männern mitmachen, so überlegen feiert sie ihre Siege bei den Frauen. Roger Federer wird die älteste Nummer 1 der Welt, die Schweizer Hockey-Nati blamiert sich zunächst an Olympia, reagiert dann aber mit Vize-Titel an der WM.

Plötzlich haben wir mit Jérémy Desplanches erstmals überhaupt einen Europameister im Schwimmen. Nino Schurter fährt ohnehin längst in einer eigenen Liga und wird am Ende des Jahres mit dem Titel ausgezeichnet, den er unbedingt wollte: Er wird Sportler des Jahres.

Der Sport spaltet und vereint

Dazwischen: Die Fussball-WM in Russland. Wir halten mit, zeigen gegen Serbien eine kaum für möglich gehaltene Wende. Die Schweiz debattiert tagelang über den Doppeladler – unser «Wort des Jahres» – die Lager sind tief gespalten. Sportlich geht dann aber nicht mehr viel und nach dem herzlosen Auftritt gegen Schweden sind sich die Polterer einig: «Petkovic raus!». Still werden die Kritiker erst nach dem 5:2-Wahnsinn gegen Belgien in der Nations League im Herbst des Jahres.

Aber so ist der Sport. Er liefert Emotionen, lässt uns teilhaben, mitfiebern, ausflippen, leiden, weinen. Trotz Football-Leaks, trotz des ganzen Dopings, trotz Kommerz und Korruption – was wir auch im neuen Jahr nicht ausblenden werden. Und dennoch hat uns das Sportjahr in seinen Bann gezogen. Einmal mehr. Davon soll auch unsere Serie zeugen, die wir ihnen zum Jahresausklang servieren: Unsere Redakteure berichten in den folgenden Tagen über ihre ganz persönlichen Sport-Highlights des Jahres. Es mischen sich aber auch kritische Reflexionen unter die Serie.

Wir danken für Ihre Treue und wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, im neuen Jahr nicht nur gute Gesundheit und viel Glück, sondern ebenso viel Freude und Leidenschaft, wie wir sie hier bei uns im Alltag auf der Redaktion erleben dürfen. 

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