Dritte Medaille Der grandiose Schlussspurt des Marcel Hug

sda

5.9.2024 - 23:08

Dank einem grandiosen Schlussspurt wieder eine Medaille: Marcel Hug
Dank einem grandiosen Schlussspurt wieder eine Medaille: Marcel Hug
Keystone

Marcel Hug bestätigt in der für ihn schwierigsten Disziplin seine Topform. Der 38-Jährige sichert sich mit Bronze über 800 m seine dritte Medaille an den Paralympics in Paris.

Keystone-SDA, sda

Es war Nervenkitzel pur. Extrem schnell war ins 800-m-Rennen der Männer gestartet worden, ganz besonders von den beiden Chinesen, und das kam Marcel Hug naturgemäss nicht entgegen. Und so befand sich der Ostschweizer auch nach 600 Metern noch in den letzten Positionen, ehe er zu einem gewaltigen Schlussspurt ansetzte. Auf den letzten Metern zog er schliesslich noch am Briten Nathan Maguire vorbei und sicherte sich so Bronze. Mit dem Mini-Vorsprung von 11 Hunderststeln.

Marcel Hug strahlte danach in der Mixed Zone: «Ich bin sehr zufrieden. Die Chinesen sind wahnsinnig stark, aber den Rest vom Feld habe ich geschlagen. Mir sind die Arme fast abgefallen, sie haben recht gebrannt, aber wohl beim einen oder anderen Kontrahenten auch.»

Marcel Hug und die 800 Meter, das ist trotz seiner Defizite beim Start eine ganz besondere Beziehung. Über die zwei Bahnrunden gewann er in Athen 2004 einst eine seiner ersten beiden Paralympics-Medaillen, und mit Ausnahme der Spiele in Peking 2008 war er seither bei jedem wichtigen Rennen auf dem Podest. «So habe ich das noch gar nie betrachtet», sagte er nach seiner 15. Paralympics-Medaille lächelnd, «aber es ist schön, dass ich auch zu dieser Distanz eine gute Beziehung habe.»

Drei Rennen, drei Medaillen: Eine hervorragende Bilanz für den 38-Jährigen, der die leise Auftakt-Enttäuschung bestens weggesteckt hat, als ihm auf den Schlussrunden die 5000-m-Goldmedaille noch entglitten war. «Ich bin zufrieden, gerade über 800 Meter, aber auch über 1500 Meter habe ich das Optimum herausgeholt», erklärte Hug.

Und eine weitere positive Nachricht: Das Ziel von einer Goldmedaille, das er selber vor den Spielen ausgegeben hatte, kann er immer noch erreichen. Seine Paradedisziplin folgt mit dem Marathon am letzten Wettkampftag am Sonntag, und dass seine Form stimmt, hat er nun eindrücklich bewiesen.

Die Zuversicht stimmt jedenfalls: «Ich bin gut vorbereitet, und das Material wird auch passen und auch von den Marathons im Frühling kann ich Selbstvertrauen mitnehmen. Und von der Distanz her heisst es bei mir: Je länger, desto besser.»