Am Omega European Masters in Crans-Montana hat Matthew Fitzpatrick Geschichte geschrieben. Auch in dieser Woche könnte er dies tun.
Der 29-jährige englische Golfprofi aus Sheffield ist Mitfavorit an der US PGA Championship in Rochester. Als Siebter der Weltrangliste ist Fitzpatrick, der fast ausschliesslich auf dem grossen amerikanischen Circuit spielt, längst in der Weltelite angekommen. Auch eines der vier grossen Turniere hat er bereits für sich entschieden: das letztjährige US Open in Brookline, Massachusetts. Er hat mit diesem Erfolg den grössten Druck von sich genommen.
«Matt», wie sie ihn in Amerika nennen, dürfte nicht mehr so oft in der Schweiz zu sehen sein. Aber sein Name ist auf ewig mit dem traditionsreichen Turnier auf dem Walliser Hochplateau verbunden. Er gewann das Omega European Masters 2017 und 2018. Zuvor hatte 40 Jahre lang kein Golfer zweimal nacheinander gewonnen. Fitzpatricks «Vorgänger» in den Jahren 1977 und 1978 war just der legendäre, 2011 verstorbene Spanier Severiano Ballesteros. «Seve» hatte den Platz 1996 und 1997 als Architekt umgebaut, seither trägt der Parcours seinen Namen.
Das Omega European Masters ist bis heute das einzige Turnier, das Fitzpatrick zweimal für sich entscheiden konnte. Er gehört zu den besten Professionals, die sich nicht – wie beispielsweise Dustin Johnson, Brooks Koepka und Sergio Garcia – von Hunderten von Dollarmillionen auf die saudi-arabische LIV Tour haben locken lassen. Er bleibt der US PGA Tour treu und muss auch daselbst nicht darben. Er siegte Mitte April an der «Heritage» in Hilton Head Island, was ihm ein Preisgeld von 3,6 Millionen Dollar einbrachte. Die Verantwortlichen des amerikanischen Circuits haben die Preisgelder – es war eine Massnahme gegen die Konkurrenz aus Saudi-Arabien – auf diese Saison hin zum Teil massiv erhöht. Die «Heritage» hat keinen besonderen Status, dennoch wurden dort 20 Millionen Dollar ausgeschüttet.
Rahm und Scheffler
In der Favoritennennung für die US PGA Championship, das zweite der vier Majorturniere im Jahresablauf, stehen nur wenige Spieler vor Matthew Fitzpatrick. Ganz zuoberst ist unbestritten Jon Rahm. Der Spanier mit Vorfahren aus dem Glarnerland ist Leader in der Weltrangliste und hat überdies im April am US Masters in Augusta triumphiert. Die glänzende Form könnte ihm in dieser Woche den dritten Sieg an einem Turnier auf Grand-Slam-Stufe einbringen.
Scottie Scheffler, Rahms Vorgänger an der Spitze der Weltrangliste, peilt derweil seinen zweiten grossen Sieg an. Besonders in der Saison 2022 war der 26-jährige Amerikaner in einer überragenden Form. An den vier Majorturnieren reichte es ihm jedoch «nur» zum Sieg in Augusta.
Golfplatz mit grossem Namen
Der vor 122 Jahren erbaute Oak Hill Country Club bei Rochester im Bundesstaat New York gehört zu den renommiertesten Plätzen der USA. 1995 wurde dort der Ryder Cup ausgetragen, an dem sich die US-Profis den Europäern mit 13,5:14,5 Punkten geschlagen geben mussten. Diesmal wird in Rochester zum siebten Mal ein Majorturnier abgehalten, zum vierten Mal die US PGA Championship.