Paris – Roubaix ist das dritte von fünf Rad-Monumenten in diesem Jahr. Der Eintagesklassiker, der heuer über 29 Pavé-Abschnitte führt, wird oft auch als die Hölle des Nordens bezeichnet.
Die wichtigsten Fakten von Paris – Roubaix 2024 im Überblick.
Der Favorit
Mathieu van der Poel hat in dieser Saison auf der Strasse erst vier Rennen bestritten. Zwei davon gewann er: zunächst die E3 Classic in Harelbeke, dann am Ostersonntag die Flandern-Rundfahrt. Nach einem Angriff rund 45 km vor dem Ziel solo, mit über einer Minute Vorsprung vor den ersten Verfolgern.
Kaum war die Siegerehrung durch, verabschiedete sich «MVDP» nach Spanien. Er wolle sich an der Wärme für Roubaix vorbereiten. Der 29 Jahre alte Niederländer, zugleich auch der Vorjahressieger von Paris – Roubaix, strebt nach dem Double Flandern/Roubaix. Dies gelang zuletzt vor elf Jahren dem Berner Fabian Cancellara.
Die Herausforderer
Van der Poels Alpecin-Teamkollege Jasper Philipsen belegte im Vorjahr Rang 2, wobei er im Sprint nach fast 260 km seinen belgischen Landsmann Wout van Aert hinter sich liess. In diesem Frühjahr stellte Philipsen seine gute Form beim Triumph bei Mailand – Sanremo unter Beweis. Zu beachten ist am Sonntag auch Mads Pedersen, im Vorjahr in Roubaix Vierter. Der Däne, 2019 Strassen-Weltmeister, hat allerdings noch nie einen grossen Klassiker gewonnen.
Die Abwesenden
Van Aert verpasst wegen seines Sturzes vor gut einer Woche beim Eintagesrennen Quer durch Flandern verletzungsbedingt nach der Flandern-Rundfahrt auch Paris – Roubaix. Nicht auf der Startliste figuriert auch Tadej Pogacar. Der Slowene wird als nächstes Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich bestreiten, danach folgt für ihn ab dem 4. Mai der Giro d'Italia.
Die Schweizer
Stefan Küng kommt trotz seines Sturzes am vergangenen Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt die Rolle des aussichtsreichsten Schweizers zu. Der Thurgauer belegte im Vélodrome von Roubaix zuletzt die Plätze 5 (2023) und 3 (2022, hinter dem siegreichen Niederländer Dylan van Baarle und Van Aert). Weitere Schweizer Starter sind Stefan Bissegger, Fabio Christen, Silvan Dillier, Johan Jacobs und Fabian Lienhard.
Beim Frauen-Rennen, das am Samstag über 148,5 km von Denain nach Roubaix führt, starten die Schweizerinnen Fabienne Buri, Elise Chabbey und Noemi Rüegg.
Die Strecke
259,9 km sind von der nördlich Paris gelegenen Stadt Compiègne nach Roubaix zurückzulegen. Davon führen 55,7 km über Kopfsteinpflaster, so viel wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Der Wald von Arenberg – gut 95 km vor dem Ziel gelegen – ist als einer der schwierigsten Pavé-Abschnitte eingestuft. Vor dieser berüchtigten Schlüsselstelle kommt es heuer zu einer Premiere. Auf Wunsch der Fahrer-Vereinigung CPA wird kurz vor dem Übergang auf den Pavé-Sektor als Sicherheitsmassnahme eine Schikane eingebaut. Damit soll das Tempo, mit welchem das Feld den Abschnitt erreicht, stark reduziert werden. Die Positionskämpfe vor der Schikane werden allerdings nicht weniger heftig ausfallen als vor der eigentlichen Schlüsselstelle.