Die Formel E startet am Freitag in Saudi-Arabien in ihre 7. Saison. Die elektrische Rennserie kürt in diesem Jahr zum ersten Mal einen Weltmeister. Sébastien Buemi bleibt der grösste Schweizer Trumpf.
Sébastien Buemi gehört zum Inventar der Formel E. Der 32-jährige Waadtländer stand bereits im September 2014 am Start, als die benzinfreie Serie in Peking ihre Geburtsstunde feierte. Buemi ist auch heute noch eine der Schlüsselfiguren. Mit seinem Titel in der zweiten Saison, drei 2. und zwei 4. Plätzen hat er die Meisterschaft stets in den Top 4 beendet. Seine 13 Rennsiege bedeuten Rekord.
Buemi hofft mit seinem Nissan-Team, auch in der kommenden Saison wieder um Siege mitfahren zu können. Ein solcher blieb ihm im vergangenen Jahr verwehrt. In der wegen der Corona-Pandemie für fünf Monate unterbrochenen und auf elf Rennen verkürzten Meisterschaft stand der ehemalige Champion viermal auf dem Podest (einmal als 2., dreimal als 3.).
Für 2021 sieht Buemi das Team DS Techeetah in der Favoritenrolle, wie er gegenüber Keystone-SDA verriet. «Sie haben in den letzten drei Saisons jeweils den Fahrertitel gewonnen (Antonio Felix da Costa 2020, Jean-Eric Vergne 2018 und 2019 – Red.).» Wie es dahinter ausschaut, sei schwierig abzuschätzen. «Das hängt oft von den Umständen ab. Ich erwartete jedoch einen harten Kampf zwischen Mercedes, Audi, Porsche und uns», sagt Buemi, dessen Teamkollege erneut der Engländer Oliver Rowland sein wird.
Zu den insgesamt 24 Fahrern gehören neben Buemi mit Edoardo Mortara und dem letztjährigen DTM-Zweiten Nico Müller noch zwei weitere Schweizer.
Für die Duelle mit der Konkurrenz sieht sich Buemi gerüstet. Zuletzt hat er sich in Frankreich im Simulator auf die anstehenden Aufgaben vorbereitet. Bereits im Oktober hat er mit seinem Team in Valencia getestet, «aber es ist schwierig, etwas über das Testen auf einer herkömmlichen Rennstrecke zu lernen, weil sie sich sehr von den Strecken unterscheidet, auf denen wir normalerweise Rennen fahren».
Premiere unter Flutlicht
Die Formel E trägt ihre Rennen grösstenteils auf temporären Stadtkursen aus. Dies wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern, auch wenn aufgrund der Pandemie weiterhin viel Flexibilität gefragt ist. Das gilt schon für den Saisonstart. Denn statt wie geplant Mitte Januar in Santiago de Chile, erfolgen die beiden Auftaktrennen wie schon im Vorjahr in Saudi-Arabien. Am Freitag und Samstag stehen auf dem Diriyah E-Prix Circuit in der Nähe der Hauptstadt Riad zwei Nachtrennen (mit Start um 18 Uhr Schweizer Zeit) im Programm.
«Das wird das erste Mal sein, dass wir in der Formel E bei Nacht fahren, und es ist ganz anders als bei Tageslicht zu fahren. Aber ich habe Erfahrung mit dem Fahren bei Nacht und es gefällt mir», erklärt Buemi.
Der zweifache Langstrecken-Weltmeister triumphierte schon dreimal im 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Er wird auch in diesem Jahr mit Toyota die Langstrecken-WM bestreiten. Dazu steht er noch bis Ende Jahr beim Formel-1-Team Red Bull als Test- und Ersatzfahrer im Sold.
Erst acht E-Prix fixiert
Wie Buemi verfolgt auch die Formel E in Corona-Zeiten ehrgeizige Pläne. Zwar wurde die Einführung der Autos der dritten Generation verschoben, die Rennserie ist aber weiterhin bestrebt, möglichst viele der ursprünglich geplanten 14 Saisonrennen abzuhalten. Vorerst sind bis Anfang Juni acht E-Prix fixiert.
Nach dem Auftakt unter Flutlicht auf der Arabischen Halbinsel soll ab April in Europa (Rom, Valencia, Monaco) gefahren werden. Danach folgen ein Rennen in Marrakesch und zwei weitere in Santiago de Chile. Die erste Formel-E-Saison mit WM-Status wird für viele eine Fahrt ins Ungewisse.
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