Drei Top-Teams, zwei Olympia-Plätze Luxus-Dilemma bei Schweizer Beachvolleyballerinnen

lemi, sda

6.5.2024 - 17:20

Esmée Böbner (links) und Zoé Vergé-Dépré (rechts) könnten sich überraschend den zweiten Schweizer Olympia-Platz schnappen.
Esmée Böbner (links) und Zoé Vergé-Dépré (rechts) könnten sich überraschend den zweiten Schweizer Olympia-Platz schnappen.
KEYSTONE

Die Schweizer Beachvolleyballerinnen trumpfen derzeit gross auf, zuletzt gab es vier Medaillen in Serie. Doch nur zwei der drei Topteams reisen auch an die Olympischen Spiele nach Paris.

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  • Im kommenden August stehen die Olympischen Sommerspiele in Paris an.
  • Bei den Beachvolleyballerinnen stellt die Schweiz zwei Teams. Eines der Top-Teams geht leer aus.
  • «Wir sind stolz, dass wir als kleine Nation mit drei Frauenteams in der Weltspitze vertreten sind», sagt Sebastian Beck, Leiter Beachvolleyball bei Swiss Volley.

Seit Wochen folgt eine Erfolgsmeldung auf die nächste. In Mexiko feierten erst Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré (in Guadalajara) dann Tanja Hüberli und Nina Brunner (in Tepic) einen Turniersieg. Das dritte Spitzenteam, Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder, holte im chinesischen Xiamen den 2. Platz. Am vergangenen Wochenende setzten erneut Böbner/Vergé-Dépré mit Rang 3 in Brasilia ein Ausrufezeichen.

«Wir sind stolz, dass wir als kleine Nation mit drei Frauenteams in der Weltspitze vertreten sind», sagt Sebastian Beck, Leiter Beachvolleyball bei Swiss Volley, gegenüber Keystone-SDA. Das Problem: An den Sommerspielen in Paris dürfen nur zwei Teams pro Geschlecht und Nation teilnehmen. Den Europameisterinnen Hüberli/Brunner ist das Olympiaticket gemäss Beck kaum mehr zu nehmen. Dahinter kommt es zum Duell der beiden anderen Topteams.

Die Newcomerinnen haben die Nase vorne

Das erfahrene Duo Vergé-Dépré/Mäder – beide sind 32 Jahre alt – werden von der 24-jährigen Böbner und der zwei Jahre älteren Vergé-Dépré nicht nur gefordert, sondern derzeit sogar überflügelt. Im Olympia-Ranking haben die Newcomerinnen nach dem starken Abschneiden in der brasilianischen Hauptstadt die Nase wieder vorne.

Bis zum Stichdatum Mitte Juni stehen noch drei Turniere auf dem Programm: Die Elite16-Wettkämpfe in Espinho (Portugal) und Ostrava (Tschechien) und dazwischen das Challenge-Turnier in Stare Jablonki (Polen). Danach erfolgt die Selektion durch Swiss Olympic auf Vorschlag des Verbandes.

«Wir werden die beiden Teams mit der besten Punkteausbeute im Olympia-Ranking zur Selektion vorschlagen», erklärt Beck. Das bedeutet, dass Vergé-Dépré/Mäder trotz Olympia-Bronze in Tokio 2021 keine Bevorzugung erhalten, sie müssen es auf dem sportlichen Weg schaffen.

Männer müssen erneut den Umweg machen

Während es bei den Frauen hervorragend läuft, sind die Schweizer Männer derzeit weit von der Spitze entfernt. Die letzte Hoffnung auf einen Quotenplatz setzt der Verband auf den Nations Cup, der vom 13. bis 16. Juni in Jurmala in Lettland ausgetragen wird. In diesem treten die Länder mit jeweils zwei Duos gegeneinander an, um sich den letzten Quotenplatz zu sichern. Bereits vor den letzten Sommerspielen hatten sich die Schweizer Männer den Quotenplatz über diesen Umweg gesichert.

Die Schweiz dürfte den Nations Cup mit den Teams Marco Krattiger/Florian Breer sowie Adrian Heidrich/Leo Dillier bestreiten. Gewinnen sie das Turnier, wird in einem internen Trial ausgespielt, welches Duo nach Paris reisen darf.