Simon Ehammer kommt beim Zehnkampf in Götzis nicht wie erwartet in Schuss. Der Appenzeller verzichtet primär aus emotionalem Frust auf den abschliessenden 1500-m-Lauf.
Nach sechs Disziplinen war die Welt noch in Ordnung gewesen. Ehammer hatte den zweiten Tag mit sehr starken 13,55 Sekunden über 110 m Hürden gestartet und die Hoffnungen geschürt, dass der Schweizer Rekord aus dem Jahr 2022 (8468) noch fällt. Daraus wurde nichts: 37,36 m im Diskus, 5 m im Stabhochsprung, 48,57 m mit dem Speer entsprechen nicht dem Potenzial des Hallen-Weltmeisters. In seiner Verfassung müssten 8600 Punkte möglich sein.
Doch der Tank wurde am Sonntag zunehmend leerer und der Frust immer grösser: Den Diskus hatte er beim Einwerfen über 40 m geschleudert, im Stabhochsprung wären bei den herrschenden Bedingungen auch 5,20 m möglich gewesen, und im Speer funktionierte nicht mehr viel.
Aus diesem Grund zog Ehammer unter Tränen die Reissleine. Er hätte sich im abschliessenden 1500-m-Lauf nicht mehr überwinden können und sich nur noch eine Enttäuschung mehr aufgeladen.
Den Sieg holte sich der Olympiasieger Damian Warner aus Kanada mit 8678 Punkten.