Der Gewinn von WM-Medaillen bildet für die Schweizer Leichtathletik-Asse ein schwieriges Unterfangen. Gleichwohl hält Swiss Athletics bei der Hallen-WM in Glasgow mehrere Trümpfe in der Hand.
Der Mehrkämpfer Simon Ehammer gehört an diesem Wochenende bei den Titelkämpfen in Schottland wie schon 2022 in Belgrad, als er mit Silber zurückkehrte, zu den Anwärtern auf einen Podestplatz. Sofern er an den vor zwei Jahren aufgestellten Schweizer Rekord im Siebenkampf (6363 Punkte) herankommt, dürfte er Gold auf sicher haben.
Starke Konkurrenz für Jason Joseph
Der Hallen-Europameister Jason Joseph überzeugte diesen Winter über 60 m Hürden in 7,43 Sekunden, womit ihn nur zwei Hundertstel vom Schweizer Rekord trennen. Von seinen Gegnern in Glasgow sind einzig die beiden Amerikaner Grant Holloway (7,27, Weltrekord) und Trey Cunningham (7,39) in dieser Saison schneller gelaufen. Insgesamt zehn Athleten sind 2024 schon unter 7,50 Sekunden geblieben, was einen engen Kampf um die Medaillen erahnen lässt.
Moser und Kälin mit viel Potenzial
Bei den Schweizer Frauen haben die Stabhochspringerin Angelica Moser und die für den Weitsprung gemeldete Mehrkämpferin Annik Kälin die besten Chancen auf eine gute Platzierung.
Die Winterthurerin Angelica Moser übersprang am vergangenen Donnerstag in Clermont-Ferrand 4,73 m. Die Hallen-Europameisterin von 2021 hat schon oft bewiesen, dass an Grossanlässen mit ihr zu rechnen ist – zuletzt als WM-Fünfte vergangenen Sommer im Budapest.
Annik Kälin steigt als Nummer 5 der Entry-List in den Wettkampf. Die Bündnerin hat vor knapp zwei Wochen den Schweizer Hallen-Rekord auf 6,76 m verbessert.
Titelverteidigerin Mujinga Kambundji fehlt
Für die Schweiz stehen an den drei Tagen elf Athletinnen und Athleten im Einsatz. Die ersten offiziellen Hallen-Weltmeisterschaften fanden 1987 statt. Bei bislang 18 Austragungen holte die Schweiz zehn Medaillen, drei davon zuletzt in Belgrad. Mujinga Kambundji wird ihren Titel über 60 m nicht verteidigen. Die Bernerin verzichtet auf die Indoor-Saison.