Sprint-Queen Ein paar Fragezeichen begleiten Saisonstart von Mujinga Kambundji

hle, sda

29.6.2023 - 17:08

Mujinga Kambundji steht an der Pressekonferenz in Lausanne Red und Antwort
Mujinga Kambundji steht an der Pressekonferenz in Lausanne Red und Antwort
Keystone

Mujinga Kambundji lanciert ihre Saison an der Athletissima in Lausanne unter besonderen Vorzeichen, denn die Entzündung der Plantarfaszie im Fuss hat sie nur halbwegs im Griff. Die Schweizer Sprint-Queen im Kurzinterview.

Keystone-SDA, hle, sda

Mujinga Kambundji, mit welcher Zielsetzung gehen Sie in Lausanne an den Start?

Ich habe keine Zeit im Kopf. Ich will einfach ein sauberes Rennen laufen und von der Atmosphäre profitieren.

Der Fuss ist Ihre Schwachstelle. Sie schlagen sich seit Jahren mit solchen Problemen herum, auch vergangenen Winter, als Sie EM-Gold in der Halle gewannen. Wie tief sitzt der Frust, dass es nun diesen Sommer nicht so recht klappen will?

Ich bin schon leicht frustriert, ich habe meine Ups und Downs. Mal habe ich gute Trainings, mal geht es nicht. Bei einer Verletzung der Sehne ist der Heilungsverlauf nicht klar vorgegeben, er folgt keinem logischen Verlauf. Man darf nicht ganz entlasten, aber auch nicht überbelasten.

Wie hoch ist die Trainings-Intensität derzeit?

Zwei Bahntrainings pro Woche, der Rest alternativ. Ich bin nicht zum ersten Mal mit einer solchen Situation konfrontiert. Aber derzeit ist es so, dass wir die ganze Zeit am Basteln sind, die Balance suchen.

Schwingt vor dem Start in Lausanne nicht auch ein mulmiges Gefühl mit? Es kann ja sein, dass Sie danach zum Schluss kommen, dass es diesen Sommer keinen Sinn macht.

Nein. Die Tendenz zeigt aufwärts. Vielmehr überwiegt die Hoffnung, dass sich das Ganze ins Positive entwickelt.

Haben Sie, auch mit Blick auf das Olympiajahr 2024, nie in Erwägung gezogen, den Sommer 2023 sausen zu lassen.

Ich habe es schon in Erwägung gezogen. In Krisen liegen solche Überlegungen auf der Hand. Aber letztlich war ich nie nahe an einer Absage.

Sie haben die Staffel-Einsätze und den 200-m-Lauf aus der Saisonplanung genommen, um die Belastung zu reduzieren. An der WM in Budapest würden aber, sofern Sie wie in Tokio 2021 oder Eugene 2022 in den Final vorstossen, drei Sprints in zwei Tagen anstehen. Wie soll das gehen?

Ich habe mich noch nicht mit der WM beschäftigt, die Gedanken sind derzeit nicht bei Budapest. Mit Blick auf den Sommer weiss ich bloss, dass es mit meinem Gesundheitszustand noch in beide Richtungen gehen kann.