Champions-League-Final Todesfall überschattet den Triumph von Portner und Meister

dpa/lbe

19.6.2023

Nikola Portner (links) und Lucas Meister(Mitte) sind die neuen Champions-League-Sieger.
Nikola Portner (links) und Lucas Meister(Mitte) sind die neuen Champions-League-Sieger.
Bild: Imago

21 Jahre nach dem ersten Triumph gewinnen Magdeburgs Handballer mit den Schweizern Nikola Portner und Lucas Meister wieder die Champions League. Der Triumph wurde von einem tragischen Todesfall überschattet.

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  • Nikola Portner und Lucas Meister küren sich mit Magdeburgs Handballern zu den neuen Champions-League-Siegern.
  • Der Final am Sonntag wird aber von einem tragischen Zwischenfall überschattet, der für einen Journalisten tödlich endet. 

Zum Rock-Klassiker «We are the Champions» schwenkten die überglücklichen Spieler des SC Magdeburg nach dem Triumph im Herzschlagfinale der Champions League im goldenen Konfettiregen die Trophäe. Dank eines beherzten und leidenschaftlichen Auftritts gewann der deutsche Vizemeister am Sonntag zum zweiten Mal nach 2002 die Königsklasse und läutete nach der Siegerehrung eine lange Partynacht ein.

Magdeburg setzte sich vor 20'000 Fans in Köln im Endspiel gegen den polnischen Champion Industria Kielce mit 30:29 (26:26, 13:15) nach Verlängerung durch und stockte damit die Erfolgsprämie für die gesamte Saison in der Champions League auf eine Million Euro auf.

Trainer Bennet Wiegert über das Happy End in einem erneuten Handball-Krimi. «Was diese Mannschaft über die gesamte Saison geleistet hat, werde ich nie begreifen. Das ist unfassbar.» Im Moment des Erfolges war Wiegert auf die Tribüne zu seiner Familie geeilt. «Es ist neben der Mannschaft das Wichtigste, was ich auf der Welt habe. Ich kann nur Tausend Dank sagen», erzählte der Erfolgstrainer, der schon beim ersten Triumph vor 21 Jahren als Spieler dabei gewesen war.

Triumph von Todesfall eines Journalisten überschattet

Das sportliche Geschehen rückte 12:20 Minuten vor dem Ende beim Stand von 20:22 jedoch in den Hintergrund, als die Partie wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne für 13 Minuten unterbrochen werden musste. Der betroffene Journalist aus Polen starb nach Angaben der Turnierorganisatoren später im Krankenhaus. Über die genaue Todesursache wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Wiegert hätte wegen des medizinischen Notfalls mit Todesfolge einen Spielabbruch in Kauf genommen. Er sei während der 13-minütigen Unterbrechung der Partie zu seinem Trainerkollegen Talant Dujshebaev gegangen und ihm angeboten: «Lass‘ uns das Spiel beenden. Wir nehmen das Ergebnis und ihr seid Champions-League-Sieger, denn es gibt wichtigere Dinge im Leben», berichtete Wiegert. «Man hat wieder gesehen, wie nahe Glück und Trauer beieinanderliegen. Es tut mir unheimlich leid, das ist einfach scheisse», sagte Wiegert über den tragischen Vorfall.