US PGA Championship Eine Reihe von Favoriten – und Tiger Woods

plh, sda

19.5.2022 - 04:01

Tiger Woods ist vor der US PGA Championship bester Laune.
Tiger Woods ist vor der US PGA Championship bester Laune.
Bild: Keystone

Auch an der am Donnerstag beginnenden US PGA Championship in Tulsa zieht Tiger Woods alles Interesse auf sich. In seinem Schatten spielen die besten Golfer der Gegenwart um einen Major-Titel.

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Nach dem schweren Autounfall im Februar 2021, bei dem er beinahe das rechte Bein verloren hätte, bestritt Tiger Woods nur ein Turnier, das US Masters in Augusta vor gut einem Monat. Mit diesem Comeback hatte niemand gerechnet, lange Zeit nicht einmal der Superstar selber. In den Kampf um den Sieg konnte er nicht eingreifen. Aber er erreichte das Feld der Finalisten und konnte vier Runden spielen. Alles in allem war es eine Sensation.

Für das heuer im Bundesstaat Oklahoma stattfindende zweite der vier grossen Golfturniere im jährlichen Kalender erwartet Woods schon mehr von sich als noch im April.

Ein absoluter Wille

«Ich fühle mich körperlich viel besser als am US Masters», sagte Woods an einer Medienkonferenz. Die physische Verfassung ist das eine, die mentale Verfassung das andere. An Zuversicht hat es der 46-Jährige in der ganzen Karriere nie fehlen lassen. Und so sagt er jetzt: «Ich bin begeistert, an der PGA Championship zu spielen, und ich kann es nicht erwarten, auf den Platz zurückzukehren.» Eine konkrete Zielsetzung nannte er nicht explizit. Aber gewinnen will er sowieso immer.

Caddie Joe LaCava sagte über seinen Chef: «Ich sehe Tiger hundert Prozent stärker. Ich glaube, er hat jetzt viel mehr Ausdauer. Ich glaube, er wird jetzt nicht so schnell müde.» Woods selber sei über das bessere Durchhaltevermögen sehr erfreut.

Vorjahressieger Phil Mickelson, weitere fünfeinhalb Jahre älter als Woods, macht auch in dieser Woche nicht mit. Er ficht mit der organisierenden US PGA Tour einen heftigen Streit aus. Der Streit hat sich an Mickelsons Vorreiterrolle in einer neuen, mit wahnwitzigen Preisgeldern ausgestatteten und von einem saudischen Konsortium finanzierten Turnierserie entzündet. Die Fronten sind verhärtet, die gegenseitigen Vorwürfe hart. Mickelson bezeichnet die US PGA Tour, die ihren Golfern das Mitspielen an den neuen Turnieren generell verbieten will, als Diktatur. Er dürfte zumindest in diesem Jahr nicht mehr in Amerika spielen.

Scheffler, Star der Gegenwart

Unter den Favoriten ragt Scottie Scheffler heraus. Der 25-Jährige aus Dallas, der erst 2018 zu den Profis gewechselt war, eroberte die Spitze der Weltrangliste nicht nur mit seinem Triumph am US Masters. Vorher in diesem Frühling hatte er schon drei hochdotierte Turnier auf der US-Tour gewonnen. Eine solche Dichte an Siegen hatte in den letzten 25 Jahren nur Woods zustande gebracht. Scheffler könnte als erster Golfer seit sieben Jahren zwei grosse Turniere in Folge gewinnen. Damals, als die Reihenfolge der Majors noch anders war, gewann der Amerikaner Jordan Spieth das US Masters und das US Open.