Gino Mäder erreicht am Donnerstag mit dem Sieg der 6. Etappe des Giro d'Italia den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere. Der Coup des Schweizers wird aber von einem Schreckmoment im Fahrerfeld überschattet.
Rund 13 Kilometer vor dem Ziel passiert es: Pieter Serry vom Team Deceuninck-Quick-Step kommt am Ende des Feldes zu Fall. Nicht etwa wegen eines Fahrerfehlers – der Belgier wird von hinten von einem Auto gerammt und über den Haufen gefahren.
Am Steuer sitzt Gene Bates, der sportliche Leiter des australischen Teams BikeExchange. Er will gerade beim Jury-Fahrzeug eine von seinen Fahrern dort zurückgegebene Trinkflasche abholen, als Serry sich aus dem Feld zurückfallen lässt. Bates hat seine Augen in diesem Augenblick offensichtlich nicht da, wo er sie haben sollte, und bringt den 32-jährigen Radprofi zu Fall. «Das habe ich seit 20 Jahren nicht gesehen», meint der schockierte Eurosport-Experte Jens Voigt dazu.
Glücklicherweise kommt Serry mit dem Schrecken davon. Nachdem er einige Sekunden braucht, um sich zu erholen und Bates die Meinung zu geigen, steigt er wieder auf sein Rad und fährt die Etappe zu Ende. Wie er später auf Twitter mitteilt, nimmt er auch die Entschuldigung des Teams BikeExchange an und kann den Giro d’Italia fortsetzen.
Konsequenzen hat der Vorfall für die Unfallverursacher dennoch. Gene Bates wird von der Jury disqualifiziert und von der Rundfahrt ausgeschlossen. BikeExchange-Sportdirekter Matthew White, der als Beifahrer im Auto sass, wird mit einer Busse in Höhe von 2000 Franken belegt.