Fabienne Kocher wird an der WM in Budapest im Limit bis 52 kg die Bronzemedaille Dritte. Die Zürcherin ist erst die zweite Schweizer Judoka, die bei den Frauen eine WM-Medaille gewinnt.
24 Jahre sind es her seit dem zuvor einzigen Podestplatz einer Schweizer Judoka bei den Frauen. Die Sarganserländerin Monika Kurath war damals in Paris in der Klasse bis 48 kg ebenfalls Dritte geworden.
Nach vier Siegen musste sich Kocher im Halbfinal der Spanierin Ana Perez Box geschlagen geben. Die zweite Chance auf Edelmetall packte die Judoka aus Uster aber beim Schopf. In der Repechage im Duell um eine der zwei Bronzemedaillen bezwang sie die Portugiesin Joana Ramos.
Kocher, die die Qualifikations-Kriterien für die Olympischen Spiele in Tokio schon zuvor erfüllt hatte, verbesserte dank dem dritten Rang ihre Ausgangslage im internen Duell mit Evelyne Tschopp um die Selektion deutlich. Die Baslerin, die vor der WM als Nummer 13 in der Weltrangliste acht Plätze vor Kocher lag, schied in Ungarns Hauptstadt in den Pool-Kämpfen aus. Bei Olympischen Spielen ist pro Land und Gewichtsklasse nur eine Athletin teilnahmeberechtigt.
Den Entscheid, ob Kocher oder Tschopp die Schweiz in Tokio vertreten darf, fällt die Selektionskommission von Swiss Olympic nach Vorschlag des Schweizer Judo-Verbandes.
In Budapest hatte Kocher vor noch nicht allzu langer Zeit schon einmal überzeugt. Im vergangenen Oktober wurde sie bei der Wiederaufnahme der World Judo Tour im Grand-Slam-Turnier Zweite. Einen weiteren Podestplatz bei einer Veranstaltung der gleichen Grössenordnung sicherte sich die in wenigen Tagen 28 Jahre alt werdende Zürcherin Anfang März als Dritte in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans.