EM in Basel Fünf Finals, viereinhalb Chancen auf eine Schweizer Medaille

fin, sda

24.4.2021 - 05:57

Am Wochenende stehen an den Europameisterschaften in Basel die Gerätefinals im Programm. Fünf von zehn finden mit Schweizer Beteiligung statt. Eine Übersicht:

Keystone-SDA, fin, sda

Boden Männer (Samstag, 13.30 Uhr)

Der Boden der Männer mit Benjamin Gischard macht traditionsgemäss den Auftakt in das Final-Wochenende. Nach der Qualifikation, die der Berner trotz Rückenproblemen als Dritter abschloss, ärgerte sich der EM-Vierte von 2019 über «ein, zwei kleine Fehler». Hinter den beiden Russen Kirill Prokopew und Nikita Nagorni, die in einer eigenen Liga springen, kämpft Gischard mit dem Rest des Feldes um die Bronzemedaille. Die Ränge 3 bis 8 waren in der Qualifikation nur durch zwei Zehntel getrennt.

Sprung Frauen (Samstag, 14.10 Uhr)

Läuft alles nach Papierform, machen die Britin Jessica Gadirova, die Russin Angelina Melnikowa und Giulia Steingruber die Medaillen unter sich aus. Springt und steht Steingruber trotz ihrer Oberschenkelverletzung neben dem Tschussowitina auch den geplanten Jurtschenko mit einer Doppelschraube ist sie die Topfavoritin auf Gold. Es wäre für die Ostschweizerin der insgesamt sechste EM-Titel, der vierte am Sprung nach 2013, 2014 und 2016.

Barren Männer (Sonntag, 14.00 Uhr)

Christian Baumann und Pablo Brägger eröffnen den aus Schweizer Sicht «Super Sunday». Prognosen sind schwierig, minime Details in der Ausführung werden darüber entscheiden, wer am Ende die Medaillen gewinnt. Zum Pulk der Anwärter auf einen Podestplatz gehört auch Baumann, der an seinem Paradegerät ein eigenes Element kreiert hat und weiss, wie man Edelmetall gewinnt. Seine erste von drei EM-Medaillen holte der Aargauer 2015 in Montpellier mit Silber am Barren.

Boden Frauen (Sonntag, 14.30 Uhr)

Im Gegensatz zum Sprung hat Giulia Steingruber am Boden nur Aussenseiterchancen auf eine Medaille. Nach ihrem Kreuzbandriss 2018 und der langen Wettkampfpause aufgrund der Corona-Pandemie hat sie in der Königsdisziplin ihr Niveau von 2016, als sie sich in Bern den EM-Titel sicherte, nicht wieder erreicht. Die Oberschenkelverletzung wird Steingruber am Boden deutlich mehr spüren als am Sprung. «Ich hoffe, dass ich aber um eine Medaille mitkämpfen kann», liess sie nach ihrem Forfait für den Mehrkampf-Final ausrichten. Topfavoritin auf den Titel ist die Russin Melnikowa.

Reck Männer (Sonntag, 15.00 Uhr)

Der Final am Reck verspricht wie immer viel Spektakel – mit zwei Schweizern mittendrin. Während Christian Baumann als Vierter der Qualifikation ohne Druck antreten kann, gehört Pablo Brägger zu den aussichtsreichsten Medaillenkandidaten. Nur der Deutsche Andreas Toba turnte in der Qualifikation besser als der Ostschweizer, der aber nicht alles riskierte und die schwierigste Übung aller Finalisten auf Lager hat. Gelingt Brägger wie 2017 in Cluj-Napoca eine nahezu perfekte Übung, liegt der zweite EM-Titel drin.