Akte geschlossen Fünf Millionen Dollar: Armstrong kauft sich vom Urteil frei

mar

20.4.2018

Die Akte von Lance Armstrong ist geschlossen. Er bezahlt lieber fünf Millionen Schadenersatz, als ein Gerichtsurteil zu riskieren. Profiteur ist ein anderer Dopingsünder, namentlich Floyd Llandis.

Irgendwie hat er es immer noch nicht richtig begriffen. Lance Armstrong sieht sich auch Jahre nach der Bekanntmachung seiner Doping-Vergangenheit noch immer als Opfer. 

Dieses Mal ging es darum, dass sein ehemaliges Team «Post» gegen ihn klagte, weil er jahrelang vorsätzlich die Marke geschädigt habe. Armstrong dazu: «Das ist grundlos und unfair. Die Post ist nicht beschädigt worden, sondern hat vielmehr vom Werbeeffekt profitiert.»

Das kleinere Übel

Genau diese Frage sollte jetzt eigenlich ein Geschworenengericht klären. Im letzten Moment krebst Armstrong aber doch zurück. Er bezahlt lieber fünf Millionen Schadenersatz an sein Ex-Team, als es auf ein Urteil ankommen zu lassen. Vielleicht die klügere Wahl. Denn hätte Armstrong vor Gericht verloren, stand eine Summe von bis zu 100 Millionen im Raum.

Und die Moral von der Geschicht? Gibt es nicht

Das Paradoxe an der ganzen Akte ist aber, dass ausgerechnet Floyd Landis, ebenfalls Dopingsünder, jetzt als Hauptnutznieser dieser Aktion dasteht. Er hat die Klage damals 2010 überhaupt erst eingereicht. Der erhielt nun für seinen Part als Whistleblower, wie im massgeblichen Gesetz zum Schutz staatlicher und halbstaatlicher Institutionen vorgesehen, einen Anteil von 1,1 Millionen Dollar zugesprochen. Zusätzlich werden Landis die aufgelaufenen Anwaltskosten von 1,6 Millionen Dollar zurückerstattet.

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