Pfadi Winterthur ist zum fünften Mal Cupsieger. Das Team von Trainer Adrian Brüngger bezwang in der mit 2800 Zuschauern ausverkauften Berner Wankdorfhalle im Final den BSV Bern Muri 33:30.
Für die Berner war es im fünften Cupfinal die fünfte Niederlage, womit sie weiter auf den ersten Titelgewinn seit 1985 warten. Bereits im Mai 2015 hatten sie im Endspiel gegen Pfadi verloren, damals 25:26.
Der Final war wie erwartet hart umkämpft. Allerdings fielen erstaunlich viele Tore. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, die 17:16 für den BSV endete, steigerten sich die Winterthurer in der Verteidigung. Dass sie in den zweiten 30 Minuten nur noch 13 Gegentreffer zuliessen, lag zu einem grossen Teil an Matias Schulz. Der argentinische Nationalgoalie parierte nach der Pause neun Schüsse.
In der 36. Minute ging Pfadi nach einem Schuss ins leere Tor von Cédrie Tynowski mit 20:19 erstmals nach dem 2:1 in Führung. Dann zogen die Gäste von 20:20 auf 23:20 (41.) davon, worauf die Berner nur noch dreimal bis auf einen Treffer herankamen. Die vorentscheidenden Tore Pfadis vom 29:28 (56.) zum 31:28 (58.) erzielte der angeschlagene Aufbauer Filip Maros, der sehr stark spielte und sechs seiner acht Abschlüsse verwertete.
Je siebenmal erfolgreich waren bei den Winterthurern Ante Kuduz und Kevin Jud, der wegen einer Zehenverletzung fit gespritzt worden war und wie Maros nur zwei Fehlwürfe verzeichnete. Dass der Rückraum überzeugte, war wichtig, fehlte es doch Pfadi wegen der Ausfälle von Roman Sidorowicz und Pascal Vernier im Aufbau an Alternativen.
Zu Beginn lagen die Vorteile auf Seiten des BSV, der mit fünf Toren in Serie auf 6:2 (11.) davonzog. Pfadi liess sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen, was der Schlüssel zum Erfolg war. "Wir wollten den Sieg unbedingt, arbeiteten 60 Minuten hart und wurden dafür belohnt", sagte Brüngger. "Wir spielten sehr konstant und blieben in jeder Situation fokussiert."
Die Hoffnungen der Berner, bei denen sich Tobias Baumgartner als achtfacher Torschütze auszeichnete, auf den ersten Titelgewinn nach 32 Jahren waren gross gewesen. Sie hatten zuvor in dieser Saison kein einzige Partie vor heimischem Publikum verloren. Im Cup bezwangen sie zu Hause NLA-Leader Wacker Thun (30:26) und Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen (26:20).
Dementsprechend gross war die Enttäuschung. Wenn jemand Stevic vor dem Spiel gesagt hätte, dass 63 Tore fallen würden, hätte es der Deutsche nicht geglaubt, auch weil seine Mannschaft in der bisherigen Saison in Topspielen in der Verteidigung überzeugt hatte. "Wir hatten grosse Probleme im Rückzugsverhalten", erklärte Stevic. Er sah aber auch Positives: "Wir haben heute grossen Handballsport gesehen."
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