Nun ist es offiziell: George Russell wird wie erwartet in der kommenden Formel-1-Saison Teamkollege von Rekordweltmeister Lewis Hamilton bei Mercedes.
Der 23-jährige Engländer wechselt von Williams zum Weltmeisterteam und übernimmt dort das Cockpit von Valtteri Bottas, dessen Abgang zu Alfa Romeo am Montag bekannt wurde.
Russell bestritt bereits in der letzten Saison ein Rennen für Mercedes, als er im zweitletzten Grand Prix in Bahrain den am Coronavirus erkrankten Hamilton ersetzte. Schon damals deutete der frühere Formel-2-Meister seine enormen Qualitäten an. Russell führte das Rennen über drei Viertel der Renndistanz an, ehe ihm eine Pannenserie alle Chancen auf den Sieg raubten.
«Riesiger Schritt in meiner Karriere»
«Er hat bislang in jeder Rennserie gewonnen, in der er angetreten ist, und die vergangenen drei Saisons bei Williams haben uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, was die Zukunft für ihn in der Formel 1 bereithalten könnte», sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff in einer Mitteilung über Russell.
Spätestens nach der Bekanntgabe des Wechsels von Valtteri Bottas von Mercedes zu Alfa Romeo am Montag, war der lange schon vermutete Aufstieg von Mercedes-Zögling Russell nur noch eine Formsache. «Das ist ein riesiger Schritt in meiner Karriere», betont Russell, der auch als höflicher Mensch einen sehr guten Ruf im Fahrerlager geniesst.
Russell wird Hamiltons dritter Teamkollege sein, seitdem der mittlerweile 36 Jahre alte Brite zur Saison 2013 von McLaren zu Mercedes gewechselt war. Nico Rosberg hatte seine Karriere nach dem WM-Triumph 2016 umgehend beendet, seit 2017 fuhr Bottas. Im Kampf gegen Hamilton blieb dem 32 Jahre alten Finnen immer nur das Nachsehen.
Mercedes bläst zum Angriff
Sein Ziel müsse sein, das Vertrauen zu belohnen, das Wolff, das Team und der Vorstand in ihn setzen würden, sagte Russell, der sich als Neuling 2014 den Titel in der britischen Formel 4 gesichert, 2017 die damalige GP3 gewonnen und ein Jahr später in der Formel 2 gesiegt hatte. Seit 2019 fährt Russell in der Formel 1, in 51 Rennen zeigte er schon oft im meist unterlegenen Williams sein Können.
Er sei zuversichtlich, dass Russell und der siebenmalige Weltmeister Hamilton zusammenwachsen und ein starkes Team bilden würden, um für Mercedes in den kommenden Jahren auf und neben der Strecke Leistung abzuliefern, sagte Teamchef Wolff. Doch der Österreicher hat auch die Gegenwart im Blick. «Mit der Bekanntgabe unserer Pläne für die Saison 2022 fällt eine Last von uns ab, ab jetzt liegt unser Fokus wieder voll und ganz auf den verbleibenden neun Saisonrennen, in denen wir im Kampf um die beiden Weltmeisterschaften alles in die Waagschale werfen werden», sagte Wolff.
Denn bereits am kommenden Sonntag steht im Tempo-Tempel von Monza die nächste Runde im hartumkämpften WM-Rennen zwischen Hamilton und Red-Bull-Star Max Verstappen sowie dem aktuellen Branchenführer-Team und dem ehemaligen Serien-Weltmeister-Rennstall an. Hamilton, der weiter auf seinen 100. Grand-Prix-Sieg wartet, liegt nach dem Verstappen-Triumph von Zandvoort drei Punkte hinter dem Niederländer.