Marina Gilardoni ist bereit, nochmals anzugreifen. Die einzige Schweizer Skeletonfahrerin auf höchstem Niveau fühlt sich so fit wie lange nicht mehr.
Wenn am Wochenende im lettischen Sigulda zum Skeleton-Weltcup gestartet wird, sticht Marina Gilardoni so zuversichtlich wie lange nicht mehr in den Eiskanal. Nach zwei Jahren mit grossen gesundheitlichen Problemen (Rücken, Muskelfaserrisse) blickt sie auf den «besten Sommer seit drei Jahren» zurück. In der Saison 2015/16 war sie mit EM-Bronze, vier Podestplätzen im Weltcup und einem 4. WM-Rang in die Weltspitze vorgestossen. Dann aber konnte sie, die eine der besten Starterinnen war, dieses Potenzial nicht mehr ausschöpfen.
Im reifen Alter von 31 Jahren nimmt sie aber noch einmal einen Anlauf. An Rücktritt hat die im Kanton Schwyz wohnhafte St. Gallerin zwar kurz gedacht, aber «der Sport macht mir immer noch unheimlich Spass». Auch eine dritte Olympia-Teilnahme (2014 war sie 18., in Pyeongchang im Februar 11.) in dreieinhalb Jahren schliesst sie nicht aus.
In dieser Saison ist einiges neu. Die ehemalige Leichtathletin und Bob-Anschieberin hat im Fitnesstraining einiges umgestellt, fährt einen neuen Schlitten und hat mit dem Letten Ivo Pakalns, ehemaliger Coach der starken Letten und Kanadier, einen neuen Trainer. In den letzten zwei Saisons gab es für Gilardoni insgesamt nur noch drei Top-10-Plätze. Nun spricht einiges dafür, dass sie sich wieder regelmässiger nach vorne orientieren kann. Der Einstieg ist mit einem 3. und drei 5. Rängen bei stark besetzten Intercontinental-Cup-Rennen auf der WM-Bahn in Kanada und Innsbruck jedenfalls geglückt.
Bei den Männern wird die Schweiz durch den Freiburger Ronald Auderset vertreten. Der 28-Jährige ist am Start stark, muss aber in der Bahn noch Fortschritte machen. Drei 18. Plätze stehen bei ihm bisher als beste Resultate zu Buch.
SDA