Steve Guerdat und Martin Fuchs vertreten ab Mittwoch die Schweizer Farben beim Weltcup-Final in Riad. Der Jurassier und der Zürcher zählen zum erweiterten Favoritenkreis.
Saudi-Arabien pflegt sein Image generell mit Investitionen in den Sport. Diese Woche profitiert davon auch das Springreiten. In Riad wird beim zweitwichtigsten Championat des Jahres der Champion gekürt.
Ein Septett aus den Top Ten der Weltrangliste wird trotz des dichten Kalenders wegen der neu geschaffenen League of Nations und den dadurch entstandenen zusätzlichen Reisestrapazen im Olympia-Jahr antreten. Das hochkarätige Feld kam auch dank einer Verdoppelung des Preisgeldes gegenüber dem Vorjahr zustande, als in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska geritten wurde. In Riad werden 2,6 Millionen Euro verteilt.
Steve Guerdat und Martin Fuchs, die Nummern 3 und 4 der Weltrangliste, haben sich mühelos für die inoffizielle Hallen-Weltmeisterschaft qualifiziert. Die beiden Schweizer Asse verfügen über einen breiten Beritt und können es sich deshalb leisten, nicht ihre für die Sommerspiele in Paris vorgesehenen Pferde zu satteln. Guerdat schenkt Is-Minka das Vertrauen, Fuchs Commissar Pezi. Die beiden Pferde sind mit elf Jahren noch jung, können aber schon tolle Erfolge vorweisen. Die Stute gewann mit Guerdat im Sattel unlängst das Weltcup-Springen in Bordeaux, der Wallach führte Fuchs und die Schweiz im vergangenen Sommer mit zwei Nullrunden zum prestigeträchtigen Sieg im Nationenpreis von Aachen.
Mit dem in den USA lebenden Beat Mändli hätte noch ein dritter Schweizer die nötigen Punkte für das Final-Feld der 35 Reiterinnen und Reiter geholt. Der gebürtige Schaffhauser muss allerdings Prioritäten setzen und schont sein Top-Pferd Dsarie für den Sommer.
Der Titelverteidiger Henrik von Eckermann hingegen spielt in Riad seinen stärksten Trumpf aus. Der mit der Schweizerin Janika Sprunger verheiratete Schwede sattelt King Edward. Der Wallach ist im Besitz des Schweizers Georg Kähny und ist das aktuell erfolgreichste und wertvollste Springpferd der Welt. Primär dank King Edward steht Eckermann seit 21 Monaten an der Spitze der Weltrangliste.
Guerdat muss also in den drei Prüfungen vom Mittwoch, Donnerstag und Samstag eine Top-Leistung zeigen, sofern er Historisches schaffen will. Er könnte nach den Siegen in den Jahren 2015, 2016 und 2019 der erste Springreiter mit einem vierten Triumph werden – derzeit führt ein Quintett mit je drei Siegen die bis ins Jahr 1979 zurückreichende Statistik an. Der 41-jährige Jurassier nimmt bereits zum 15. Mal am Highlight zum Abschluss der Hallensaison teil. Im April 2025 findet der Weltcup-Final dann in Basel statt.
Der Sieger wird in einem Championat ermittelt. Die Rangpunkte der ersten beiden Prüfungen, eines Jagdspringens und eines Events nach gängigem Modus, werden für die beiden finalen Umgänge in Strafpunkte umgerechnet.