Jason Joseph läuft beim Diamond-League-Meeting in Florenz einen Schweizer Rekord über 110 m Hürden und bestätigt damit seine gute Frühform.
Der 24-jährige Basler verbesserte mit 13,10 Sekunden die eigene, vor zwei Jahren in der Höhe von La Chaux-de-Fonds aufgestellte Bestmarke um zwei Hundertstel. Mit dieser Zeit rückte er in der Jahresweltbestenliste auf den 5. Platz vor. Am Freitag war einzig der Amerikaner Grant Holloway schneller, der Weltmeister von 1999 und 2022 siegte in 13,04 Sekunden.
Mit diesem Auftritt bestätigte Joseph seine gute Frühform. Am vergangenen Sonntag hatte er in Zofingen im ersten Saisonrennen im Freien mit 13,20 Sekunden seine bis dahin zweitbeste Zeit im Hürdensprint erzielt. Das Ziel in Florenz war zu zeigen, dass er auch gegen eine Top-Konkurrenz abliefern kann, was ihm eindrücklich gelungen ist. Joseph liess unter anderen den Amerikaner Devon Allen (13,19), mit einer Bestleistung von 12,84 Sekunden die Nummer 3 in der ewigen Bestenliste über 110 m Hürden, hinter sich.
Und dies, obwohl er die neunte und vorletzte Hürde mitgenommen hatte. «Das hätte nicht sein müssen», sagte Joseph gegenüber dem Schweizer Fernsehen. Er habe gesehen, dass Grant fast neben ihm sei, dadurch habe er sich zu stark mitziehen lassen. Das wirkte sich negativ auf die Konzentration aus. Selbstredend war er aber zufrieden mit seinem Auftritt.
Es deutet vieles darauf hin, dass Joseph der Knopf aufgegangen ist. Als er im vergangenen Juli an der WM in Eugene einmal mehr an einem Grossanlass im Halbfinal unter den Erwartungen blieb, wirkte er ratlos. Einen Monat später setzte es an der EM in München mit dem 4. Rang eine weitere Enttäuschung ab. Überhaupt lief das vergangene Jahr nicht so, wie er sich das erhofft hatte. Nun scheint er die richtigen Schlüsse daraus gezogen zu haben. Im März wurde er in Istanbul Hallen-Europameister über 60 m Hürden, nun überzeugt er auch im Freien.
Von daher freut sich Joseph riesig auf die nächsten Rennen. Am kommenden Freitag startet er in Paris erneut im Rahmen der Diamond League.