Vorfreude auf die Mountainbike-EM Jolanda Neff: «Der Trend stimmt»

sfy, sda

20.8.2022 - 05:01

Jolanda Neff freut sich auf die EM in München
Jolanda Neff freut sich auf die EM in München
Keystone

Ein Jahr nach dem Dreifach-Triumph an den Olympischen Spielen in Tokio stehen am Samstag mit der EM in München die nächsten internationalen Meisterschaften an. Wie steht es um die drei?

20.8.2022 - 05:01

Der 27. Juli 2021 ist ein unvergessener Tag im Schweizer Sport: Die Mountainbikerinnen Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand feiern an den Olympischen Spielen in Tokio einen Dreifach-Erfolg im Cross-Country. Ein Jahr nach dem historischen Rennen nimmt das Trio eine Einordnung zum aktuellen Stand vor.

Jolanda Neff: Die Formkurve stimmt

Die 29-jährige Ostschweizerin ist mit einem sehr guten Gefühl nach München gereist, feierte sie doch am vorletzten Sonntag im kanadischen Mont-Sainte-Anne ihren ersten Weltcupsieg seit September 2018. Das war eine Erlösung für sie.

«Der Trend ist immer das Entscheidende und dieser stimmt», sagt Neff im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Am Tag X in Topverfassung zu sein, das ist die Magie des Sports. Tokio war bezüglich Formaufbau ein Paradebeispiel.»

Nicht nur die Erfolge prägen ihre Karriere, sondern auch die Rückschläge, von denen es einige gab. «Das Wissen, mich bis ganz nach vorne zurückkämpfen zu können, bedeutet mir extrem viel», so Neff.

Zwar gewichtet sie die WM in der kommenden Woche im französischen Les Gets höher als die EM, da jedoch die meisten Topfahrerinnen aus Europa kommen, «wäre es sehr schön und speziell, hier zu gewinnen. Vielleicht können wir als Team (es sind acht Schweizerinnen am Start) etwas bewirken. Viele kleine Details werden entscheidend sein. Die Strecke ist sicher weniger technisch als im Weltcup.» Dass Regen angesagt ist, «dagegen hätte ich nichts.»

Sina Frei: Nicht immer nur aufwärts

Das beste Weltcup-Resultat der 25-jährigen Zürcherin in diesem Jahr ist ein 4. Platz, auf der Lenzerheide musste sie sich mit Rang 16 begnügen. «Bis jetzt ist es meine schlechteste Saison», sagt Frei. «Es kann jedoch nicht immer nur aufwärts gehen.»

An den letzten drei Weltcup-Stationen fehlte sie. Die Rennen in Andorra verpasste sie krankheitshalber, auf jene in Nordamerika verzichtete sie freiwillig, da sie sonst im Hinblick auf das wichtige Saisonfinale kaum noch hätte trainieren können. «Dann ist es schwierig, wenn du die Form noch aufbauen willst.»

So bestritt Frei stattdessen die sechstägige Tour of Scandinavia. «Ich konnte die Rundfahrt mit einem professionellen Frauenteam absolviere. Das war eine coole, neue Erfahrung für mich.» Zudem dachte sie, dass diese Saison dazu geeignet sei, mal etwas anders zu machen, um zu sehen, was in Zukunft von Vorteil für sie sein könnte. Schliesslich stehen bereits 2024 die nächsten Olympischen Spiele an. Zur EM-Strecke sagt Frei: «Sie hat sehr viel Ähnlichkeit mit einem Radquer-Rennen und ist nicht optimal auf mich zugeschnitten.»

Linda Indergand: Gestiegene Erwartungen

Die 29-jährige Urnerin nimmt in der Weltcup-Gesamtwertung vor dem Finale den 8. Zwischenrang ein. «Die bisherige Saison ist sicher nicht schlecht verlaufen, aber logisch, mit dem Gewinn von Olympia-Bronze sind die eigenen Erwartungen sicher gestiegen», so Indergand.

Nach den Rennen in Andorra Mitte Juli erkrankte sie am Coronavirus, weshalb sie nicht nach Nordamerika reisen konnte. «Das hat mich gefuchst, ich habe jedoch das Beste aus der Situation gemacht und mich gut gut vorbereitet», sagt Indergand. «Ich denke, Corona hat mich nicht wirklich ausgebremst. Der Plan war einfach anders. Nun sollte es wieder laufen.»

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