Tour de France Jury bestraft Sagan nach Wild-West-Sprint: «Komplett gegen die Regeln»

dpa/bam

9.9.2020

Es wurde mit harten Bandagen gekämpft auf der elften Etappe der Tour de France. Peter Sagan muss seinen zweiten Platz nach einem Rempler gegen van Aert wieder abgeben.

Wout van Aert flucht, schimpft und zeigt Peter Sagan den Mittelfinger. Der belgische Überflieger wird durch einen heftigen Rempler des Ex-Weltmeisters vom deutschen Bora-hansgrohe-Team in einem Wild-West-Sprint womöglich um seinen dritten Etappensieg bei der 107. Tour de France gebracht. «Ich habe ihm einige unschöne Worte gesagt. Es ist frustrierend. Das war komplett gegen die Regeln. Ich war überrascht und schockiert. Ich konnte froh sein, nicht zu stürzen», echauffiert sich van Aert. Die Jury teilt die Meinung des Belgiers und gibt Sagan die Quittung. Der Superstar wird auf Platz 85 strafversetzt.



Doch am Etappensieg des Australiers Caleb Ewan nach 167,5 Kilometern von Châtelaillon-Plage nach Poitiers ändert dies nichts. Der Teamkollege von Roger Kluge revanchiert sich für Platz zwei am Vortag und rast zu seinem zweiten Etappensieg.

Sagans Team legt keinen Einspruch ein

Der Slowake Sagan, der zunächst als Zweiter die Ziellinie überquert hat, ist sich erst keiner Schuld bewusst. Sein Team räumt aber schnell den Fehler ihres Topstars ein und legt auch keinen Einspruch gegen den Jury-Entscheid ein. «Peter hat van Aert härter berührt, als er es gewollt hat. Das war weit weg von perfekt, aber wir müssen es akzeptieren», sagt Sportdirektor Enrico Poitschke.

Dass der Superstar mit harten Bandagen im Finale kämpft, ist bekannt. 2017 hatte er im Sprint den Ellbogen gegen Mark Cavendish ausgefahren und war anschliessend komplett von der Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen worden. Diesmal hat er Glück und verliert nur viele Punkte im Kampf um das Grüne Trikot.

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