Törchen 9 Königlicher Giger schraubt seine Gegner erbarmungslos ins Sägemehl

Linus Hämmerli

9.12.2023

Samuel Giger lässt beim Unspunnen-Schwinget seine Muskeln spielen.
Samuel Giger lässt beim Unspunnen-Schwinget seine Muskeln spielen.
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Das Unspunnen-Schwinget 2023 entpuppt sich als One-Man-Show. Samuel Giger zerlegt seine Gegner nach Belieben. Die Schwing-Schweiz ist beeindruckt.

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Alle sechs Jahre findet in Interlaken das Unspunnen-Schwinget statt.
  • Die Austragung 2023 hat zwei grosse Favoriten: Fabian Staudenmann und Samuel Giger. Bereits im 1. Gang greifen die Schwing-Giganten zusammen.
  • Giger Samuel legt all seine Gegner auf den Rücken – erbarmungslos. Das überzeugt und so kürt er sich am 27. August zum Unspunnen-Sieger.

In Herzen von Interlaken steht eine schmucke Arena. Sitzplatz um Sitzplatz füllt sich. Im Hintergrund ertönen traditionelle Jodel-Klänge. Trotz des miesen Wetters zieht es Menschen in Scharen an den Ort zwischen Brienzer- und Thunersee. Warum? Das Unspunnen-Schwinget steht an.

Alle sechs Jahre findet das prestigeträchtige Fest am Fusse des Harder Kulms statt. 2017 kürte sich der spätere Schwingerkönig Christian Stucki zum Sieger. Die zwei grossen Favoriten auf Stuckis Nachfolge: Saisondominator Fabian Staudenmann und Brünig-Sieger Samuel Giger.

Während auf den Rängen der Alpkäse ausgepackt und der Weisswein entkorkt wird, bekommen die Zuschauer am 27. August zum 1. Gang einen schwingerischen Leckerbissen serviert: Staudenmann greift mit Giger zusammen. Zwei Schwinger stehen sich gegenüber, die jeden Kontrahenten ins Sägemehl schrauben können.

Giganten-Duell zum Auftakt

Der Alpkäse und der Weisswein können also vorerst warten. Alle Augen der 16'000 Zuschauer sind auf das Giganten-Duell auf Platz 5 der Schwingarena gerichtet und sehen einen entschlossenen Samuel Giger. Der 25-jährige Thurgauer setzt zum Kurzzug an, Staudenmann pariert mit Kopfgriff. Giger sammelt sich, korrigiert seinen Griff an Staudenmanns Zwilchhose seelenruhig und drückt seinen Gegner wuchtig ins Sägemehl. Samuel Giger fügt Fabian Staudenmann die erste Saisonniederlage zu – und wie.

Samuel Giger fügt Fabian Staudenmann nach 18 Sekunden die erste Saisonniederlage zu.
Samuel Giger fügt Fabian Staudenmann nach 18 Sekunden die erste Saisonniederlage zu.
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Die Entschlossenheit Gigers hält an. Der Ostschweizer spielt mit seinen Gegnern Katz und Maus. Mit Dominik Gasser, Matthieu Burger und Benjamin Gapany kehrt er drei Eidgenossen auf den Rücken, Steven Moser kann Giger ebenfalls nicht bremsen.

Die letzte Hürde auf den Unspunnen-Thron ist die höchste

Samuel Giger schwingt sich in den Schlussgang. Die letzte Hürde auf dem Weg zum Sieg ist eine hohe. In Metern: zwei. Der grossgewachsene Adrian Walther will ebenfalls auf den Unspunnen-Thron, doch hat der 22-Jährige nicht mal ansatzweise eine Chance. Giger startet wie die Feuerwehr, nach 80 Sekunden versenkt er Walther in den feinen Holzspänen in der Manier eines Schwingerkönigs.

Die Ostschweizer sind im Freudentaumel, auch der Berner Teilverband und alle anderen zeigen sich beeindruckt. Beeindruckt von einem entschlossenen und kaltschnäuzigen Samuel Giger, der sich im Herzen von Interlaken in der schmucken Schwingarena zum Unspunnen-Sieger kürt.