Rad Küng triumphiert auf der Rolle: «Ich wollte die Ehre verteidigen»

SDA

23.4.2020 - 18:42

Stefan Küng freut sich über den Prestige-Erfolg auf der Rolle. (Archivaufnahme)
Stefan Küng freut sich über den Prestige-Erfolg auf der Rolle. (Archivaufnahme)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Stefan Küng triumphiert in der 2. Etappe des «The Digital Swiss 5». Der Thurgauer feiert auf einem flachen Rundkurs über 45 km rund um Frauenfeld einen überlegenen Start-Ziel-Sieg.

Küng drückte auf der Rolle die eindrücklichsten Watt-Zahlen der 57 Konkurrenten. Oft lag sein Wert über 500, der Durchschnittswert dürfte sich um 440 bewegt haben. Zum Vergleich: Ein gut trainierter Hobbyfahrer kriegt auf eine Stunde einen Schnitt von 250 Watt hin.

Meter um Meter setzte sich Küng, der seine Rolle samt Ventilator zuhause im kühlen Kellerraum installiert hatte, von der Konkurrenz ab. Der WM-Dritte 2019 des Strassenrennens in der nordenglischen Region Yorkshire gilt als Zeitfahr-Spezialist. Diese Fähigkeit widerspiegelt sich auf der Rolle besonders gut. Bereits den Auftakt des «The Digital Swiss 5» am Mittwoch hatte mit Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis ein Spezialist im Kampf gegen die Uhr gewonnen. In der Realität wäre die Etappe auf die Sprinter ausgelegt gewesen. Sie fielen aber auf der Rolle allesamt ausser Rang und Traktanden.

«Es war schon sehr hart»

Küng verzeichnete während der 54:30 Minuten keinen Einbruch. Zum Schluss betrug sein virtueller Vorsprung auf den Italiener Filippo Ganna, den Weltrekordhalter in der Einzelverfolgung, 47 Sekunden. Auf Platz 3 strampelte Michael Matthews aus Australien.

«Ich wollte die Ehre verteidigen. Die Strecke lag ja nur einen Kilometer entfernt», scherzte der 26-jährige Sieger im Interview mit SRF. «Aber es war schon sehr hart. Eine Stunde Vollgas.»

«The Digital Swiss 5» ist als temporärer Ersatz für Strassenrennen gedacht. Noch bis Sonntag messen sich die Profis in drei weiteren Etappen. Eine Gesamtwertung gibt es keine, jedes Teilstück wird als Einzel-Event gewertet. Hinter dem Projekt stecken die Veranstalter der Tour de Suisse. Die Fahrer sind auf ihrer Rolle zuhause digital miteinander verbunden. Sie sehen auf ihren Monitoren die Original-Streckenabschnitte gewisser Etappen der Tour de Suisse und in Echtzeit die Positionen der Konkurrenten im Wettkampf. Dabei gibt das Programm den jeweiligen Widerstand auf die Pedale – angepasst an die echte Topografie der Strecke.

SDA

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