Springreiter Martin Fuchs gewinnt an den EM in Rotterdam die Goldmedaille. Der Zürcher fängt mit 4,46 Strafpunkten im fünften und letzten Umgang den Briten Ben Maher im Sattel von Explosion ab.
Fuchs ist der zweite Schweizer Europameister im Springreiten nach Willi Melliger, der 1993 in Gijon mit Quinta triumphiert hat. Insgesamt war es für die Schweizer Springreiter die 10. EM-Medaille.
Der 27-Jährige rollte in den Niederlanden das Feld von hinten auf. Am Mittwoch im Jagdspringen stimmte nach einer offensiven Routenwahl die Distanz zum Einsprung in die Zielgerade nicht. Die vier Strafsekunden warfen den Zürcher in den 20. Rang zurück. Die zwei Blankorunden in den anspruchsvollen Runden vom Donnerstag und Freitag spülten Fuchs wieder nach vorne.
Fuchs und Clooney sind Erfolgsgaranten
Die letzten zwei Umgänge am Sonntag nahm er vom 3. Platz aus in Angriff. Und Fuchs zeigte keinerlei Nerven. Er blieb zweimal makellos und verzeichnete bloss einen Strafpunkt wegen Zeitüberschreitung in seinem finalen Ritt. Im ersten Umgang fing er den Belgier Jos Verlooy mit Igor ab. Damit lag nur noch Maher vor Fuchs. Dieser hatte die grosse Chance, als erster Brite seit John Whitaker vor 20 Jahren, als die EM ebenfalls in Rotterdam über die Bühne gegangen war, Gold im Einzel zu holten. Doch hielt Maher mit einem Abwurf dem Druck nicht stand. Bronze ging an Verlooy.
Fuchs und Clooney sind Erfolgsgaranten. Im vergangenen Herbst erreichten sie an den Weltmeisterschaften im amerikanischen Tryon Silber. Auch im April beim Weltcupfinal in Göteborg, dem sportlich bedeutendsten Ereignis im Winterhalbjahr, resultierte ein 2. Rang.
Etwas überraschend fiel der Weltranglisten-Erste Steve Guerdat im 4. Umgang aus der Entscheidung. Die Dreierkombination auf der Schlussgeraden gelang mit zwei Abwürfen nicht. Der gebürtige Jurassier fiel um sieben Positionen auf Platz 12 zurück. Zum letzten Umlauf trat der WM-Dritte nicht mehr an.