Schwingen Matthias Aeschbacher siegt am Schwarzsee

SDA

23.6.2019 - 17:16

Matthias Aeschbacher lässt sich am Schwarzsee feiern
Matthias Aeschbacher lässt sich am Schwarzsee feiern
Source: KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Der 27-jährige Emmentaler Schwinger Matthias Aeschbacher gewinnt am Schwarzsee erstmals ein Bergkranzfest. Er besiegt in der 12. und letzten Minute des Schlussgangs den Haslitaler Simon Anderegg.

Die Berner Schwinger spielten am zweiten von sechs Bergkranzfesten der Saison eine riesige Überlegenheit aus. Vor dem 5. Gang belegten sie 19 der ersten 20 Ränge, sodass zu dem Zeitpunkt schon feststand, dass es einen reinen Berner Schlussgang zu sehen geben würde.

Wenig fehlte, und der Oberländer Jonas Lengacher hätte mit 30 Jahren erstmals ein Kranzfest gewonnen. Der Überraschungsmann bezwang im fünften Gang den zweifachen Saisonsieger Bernhard Kämpf. Wäre der Schlussgang unentschieden ausgegangen, hätte Lengacher den Festsieg geerbt. Es fehlten hierfür 38 Sekunden: Aeschbacher brachte Anderegg nach einem zuvor weitgehend ereignislos verlaufenen Schlussgang mit einem Kurzzug zu Boden und überdrehte den Gegner.

Matthias Aeschbacher ist hinter Joel Wicki der vermutlich stärkste Schwinger ohne eidgenössischen Kranz. In Zug Ende August wird er dieses Manko beseitigen wollen. Für den bärtigen Sennenschwinger aus Hasle-Rüegsau war es der sechste Kranzfestsieg der Karriere – und der bislang wertvollste. Die vorangegangenen fünf Siege hatte er an Gauverbands- und Kantonalfesten errungen.

Käser und Wenger müssen aufholen

Die Dominanz am Schwarzsee war für die Berner ein zweischneidiges Schwert. Denn Remo Käser und Schwingerkönig Kilian Wenger, die die Berner Mannschaft in Abwesenheit von Christian Stucki anführen müssten, spielten im Kampf um den Festsieg keine Rolle. Wenger fiel mit zwei Gestellten schon in den ersten drei Gängen ausser Rang und Traktanden. Käser bezog im fünften Gang gegen Anderegg seine zweite Niederlage.

Die Nordostschweizer Gäste waren ohne ihre Tenöre Armon Orlik und Samuel Giger angetreten, und dennoch holten sie in den drei Spitzengängen am Morgen zwei Siege (Daniel Bösch gegen Bernhard Kämpf und Roger Rychen gegen Remo Käser) und ein Remis (Domenic Schneider gegen Kilian Wenger). Später wurden die Nordostschweizer von der breiten Berner Phalanx zurückgebunden.

Käser und Wenger werden am Eidgenössischen Fest mit Sicherheit nur dann um die vordersten Positionen mittun können, wenn sie sich in den verbleibenden gut zwei Monaten erheblich steigern.

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