Der HC Kriens-Luzern hält die Spannung im Playoff-Final der Handballer hoch. Die Zentralschweizer gewinnen Spiel 4 zuhause gegen die Kadetten Schaffhausen 33:27 und erzwingen damit eine Finalissima.
Was für ein rauschendes Handball-Fest in der ausverkauften Stadthalle in Sursee! 2500 Zuschauer hatten die temporäre Heimstätte von Kriens-Luzern in einen Hexenkessel verwandelt, und die grosse Mehrheit hatte etwas dagegen, dass der Meisterpokal schon an diesem Donnerstagabend gestemmt wird. Zugegeben, der Rahmen wäre mehr als würdig gewesen, doch die favorisieren Kadetten Schaffhausen konnten in der Fremde ihren ersten Matchball zum 14. Meistertitel nicht nutzen.
Getragen von der elektrisierenden Atmosphäre spielte sich Kriens-Luzern nach nervösem Beginn in einen kleinen Rausch und erzwang bei der Neuauflage der letztjährigen Finalserie ein entscheidendes fünftes Spiel. In der sogenannten «Belle» werden die Kadetten Schaffhausen am Sonntag (16.00 Uhr) wieder Heimrecht geniessen.
Der Titelverteidiger erwischte in Spiel 4 den besseren Start, konnte früh mit zwei Toren (2:0 und 4:2) vorlegen, ehe sich eine ausgeglichen Partie entwickelte, bis nach rund 20 Minuten – und nicht zum ersten Mal in dieser Finalserie – ein Einbruch von Seiten der Kadetten folgte. Kriens-Luzern nutzte die Schwächephase des Favoriten und ging mit einer 18:14-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste nie mehr näher als auf zwei Tore (16:18 und 18:20) heran. Beim Heimteam stach nebst dem tunesischen Goalie Yassine Belkaied (12 Paraden bei einer Abwehrquote von 40 Prozent) mit Valentin Wolfisberg auch ein Innerschweizer Eigengewächs heraus. Der 19-Jährige war mit 6 Goals (bei nur einem Fehlwurf) zusammen mit Topskorer Marin Sipic der beste Torschütze in den Reihen des Siegers.
Will Kriens-Luzern seinem abtretenden Trainer Peter Kukucka mit dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte den perfekten Abschied bescheren, muss es am Sonntag den Beweis liefern, dass der Auswärtssieg im ersten Finalspiel in Schaffhausen keine Ausnahme bleibt. Es war das bislang einzige Mal in dieser NLA-Meisterschaft, dass sich die Kadetten vor Heimpublikum geschlagen geben mussten.
dom, sda