Dritter Titel innert Jahresfrist Mujinga Kambundjis nächster Streich

SDA

4.3.2023 - 06:00

Die Gegnerinnen haben das Nachsehen: Mujinga Kambundji gewinnt deutlich vor der Polin Ewa Swoboda (Nummer 6).
Die Gegnerinnen haben das Nachsehen: Mujinga Kambundji gewinnt deutlich vor der Polin Ewa Swoboda (Nummer 6).
Bild: Keystone

Das Hoch von Mujinga Kambundji hält an. In Istanbul gewinnt sie mit EM-Gold über 60 m innert Jahresfrist den dritten grossen Titel.

Keystone-SDA

Seit die Bernerin vorgemacht hat, wie man als Schweizer Leichtathletin ins Profitum wechselt, wird ihr Mut mit Medaillen auf der internationalen Bühne belohnt: 2016 EM-Bronze über 100 m, 2017 nachträglich Hallen-EM-Bronze, 2018 Hallen-WM-Bronze, 2019 WM-Bronze 200 m, 2022 Hallen-WM-Gold plus EM-Silber und -Gold über 100 und 200 m. All dies war einer Schweizerin zuvor ebenso wenig zugetraut worden wie die starken Auftritte über 100 m im Olympia-Final 2021 und im WM-Final 2022.

Mujinga Kambundji liefert auch nach dem Wechsel von ihrem langjährigen Coach Adrian Rothenbühler zu Florian Clivaz. Dies verwundert nicht. Zum einen ist die 30-Jährige längst zur eigenständigen Athletin herangereift. Sie hatte den Weg hin zur Selbstständigkeit schon 2013, als sie ein paar Tage die Woche jeweils in Mannheim bei Valerij Bauer trainierte, erstmals eingeschlagen. Es folgten mit Henk Kraaijenhof, Rana Reider und Steve Fudge weitere Engagements und Trennungen von Coaches. Zeitweise war Mujinga Kambundji sogar ohne Trainer unterwegs – ihr Förderer Jacques Cordey oder Rothenbühler standen ihr in dieser Phase mit Rat und Tat zur Seite.

Zum anderen muss Clivaz, der jetzt die Fäden in den Händen hält, bei der routinierten Athletin nichts neu erfinden. Der ehemalige Sprinter und Jurist übernimmt als Freund der Bernerin schon seit einiger Zeit diverse Aufgaben im sportlichen Umfeld. So coachte er seine Partnerin bereits vergangenen August an der EM in München.

Jahr 2023 lanciert

Die Schweizer Sportlerin der Jahre 2019 und 2022 lanciert auch 2023 erfolgreich – mit einem Titel und einer Top-Zeit. 7,00 Sekunden liegen bloss acht Hundertstel über dem Weltrekord und bloss deren vier über der persönlichen Bestmarke. Als Höhepunkt in diesem Jahr stehen im August die Weltmeisterschaften in Budapest an. Und auch die Verbesserung der Schweizer Rekorde wird erneut zum Thema werden. Über 60 m bleibt er bei 6,96 Sekunden. Über 100 und 200 m wackeln wohl die Bestmarken von 10,89 beziehungsweise 22,05 Sekunden.