Der US-Golfprofi Bryson DeChambeau gewinnt überlegen, mit 6 Schlägen Vorsprung, das 120. US Open in New York. Es ist der erste Triumph des 27-jährigen Kaliforniers an einem der vier grossen Turniere.
DeChambeau war auf dem Parcours des Winged-Foot-Klubs als Zweiter in die Schlussrunde gestartet, zwei Schläge hinter seinem wenig bekannten Landsmann Matthew Wolff. Auf den letzten 18 Löchern war DeChambeau jedoch klar der Stärkste. Bei schwierigen Bedingungen meisterte er den Par-70-Kurs mit 67 Schlägen, während Wolff, der schliesslich alleiniger Zweiter wurde, für die letzten Passe 75 Schläge benötigte.
DeChambeaus grösster Triumph ist bei Weitem keine Überraschung. Seit er 2016 als damals bester amerikanischer Amateur zu den Profis gewechselt hatte, gewann er auf dem amerikanischen Circuit sechs Turniere, das letzte davon Anfang Juli dieses Jahres in Detroit.
Über den Winter und während der Coronapause absolvierte DeChambeau ein exzessives Muskeltraining. Bis im Juni, als die US PGA Tour den Betrieb wieder aufnahm, legte er mehr als 15 Kilogramm an Muskelmasse zu. Dadurch versteht er es, den Ball bedeutend weiter zu schlagen als alle noch so namhaften Konkurrenten. Nicht selten fliegt und rollt der Ball vom Abschlag über 350 Meter weit. Dadurch benötigt DeChambeau auf einem Par-4-Loch in der Regel für den zweiten Schlag nur noch eine kurze Annäherung. Wenn ihm dann das kurze Spiel gut gelingt, verschafft er sich erhebliche Vorteile.
Als Ausnahmekönner und grosses Talent bekam DeChambeau schon zum Start der Profikarriere sehr gut dotierte Werbeverträge. In seiner ersten Profisaison 2016 war er eine Attraktion am Omega European Masters in Crans-Montana. Dort belegte er allerdings nur den 144. Platz unter 156 Spielern. Heute ist er Multimillionär und einer der besten Golfer der Welt.