Radprofi Mathias Frank beendet per Ende dieser Saison seine Karriere. Der 34-jährige Luzerner, der sieben Siege feiern durfte, fährt seit 2017 für die Equipe AG2R Citroën.
Bevor er vor gut vier Jahren nach Frankreich wechselte, stand Frank während drei Saisons beim Schweizer Team IAM Cycling und von 2009 bis 2013 bei BMC Racing unter Vertrag. Der Einstieg war 2008 beim deutschen Team Gerolsteiner erfolgt.
In die IAM-Zeit, wo er die Rolle als Captain inne hatte, fallen Franks grössten Erfolge. Das kletterstarke Leichtgewicht aus Roggliswil gewann 2016 solo eine (Berg-)Etappe der Spanien-Rundfahrt, zugleich sein einziger Triumph auf Stufe World Tour. Im Jahr zuvor klassierte er sich bei der Tour de France, die ihm bei den Teilnahmen zuvor und danach gar nicht wohlgesonnen war, im 8. Gesamtrang.
Franks erfolgreichstes Jahr war allerdings 2014, sein erstes für die vom Walliser Michel Thétaz alimentierte Equipe IAM Cycling. Damals erfolgte beim Luzerner die Wandlung vom Helfer zum Leader, der bei zahlreichen kleineren Rundfahrten um den Gesamtsieg mitfahren konnte: Zweiter im März beim Critérium International, im Mai Vierter bei der von Chris Froome gewonnenen Tour de Romandie und Zweiter bei der Bayern-Rundfahrt (Sieger Geraint Thomas).
Höhepunkt in der Heimat – Pech bei der Tour de France
Der Höhepunkt sollte im Juni mit der Tour de Suisse folgen. Diese beendete Frank, der während der neuntägigen Heimrundfahrt auch Vater einer Tochter wurde, auf dem 2. Platz. Einzig der Portugiese Rui Costa, der schon in den zwei Jahren davor gewonnen hatte, war letztlich um 33 Sekunden schneller.
Danach reiste Frank auch mit viel Selbstvertrauen zur Tour de France an. Doch bei einem Sturz in der Schlussphase der 7. Etappe nach Nancy brach er sich den linken Oberschenkelhals. Womit die so erfolgreich verlaufene Saison abrupt zu Ende war. Auch 2010 schon hatte er die Grande Boucle früh verletzt aufgeben müssen, 2016 stieg er zudem wegen Magenproblemen aus.
Insgesamt startete Frank zu 13 dreiwöchigen Rundfahrten. Ob in diesem Jahr eine weitere hinzukommt, ist noch offen. Sicher ist hingegen, dass der Zentralschweizer am 4. Juni zum GP des Kantons Aargau und zwei Tage später zur Tour de Suisse starten wird. Was genau er ab kommendem Jahr machen wird, «ist noch nicht spruchreif», so der Luzerner.