Zürich
Daniela Ryf kann mit einem Triumph auf Hawaii in der Nacht auf Sonntag einen Hattrick realisieren und in die Gilde der Ironman-Legenden eintreten. Mit erst 30 schaffte noch keine Frau vor Ryf drei Siege in Folge am ruhmreichsten Triathlon der Welt.
Einen Hattrick an der Ironman-WM hatte zuletzt die vierfache Ironman-Weltmeisterin Chrissie Wellington (2007 bis 2009) realisiert. Vor Wellington gelang dies der sechsfachen Schweizer Ironman-Weltmeisterin Natascha Badmann (2000 bis 2002) bei ihren Erfolgen 2 bis 4.
Ansonsten schafften dies in der knapp 40-jährigen Geschichte des legendären Events nur noch Rekordsiegerin Paula Newby-Fraser (ZIM/acht Hawaii-Siege) sowie die beiden sechsfachen amerikanischen Champions Dave Scott und Mark Allen. Von den Frauen war einzig Newby-Fraser noch jünger bei ihrem dritten Triumph auf Hawaii als aktuell Ryf, schaffte aber einen Hattrick erst im Alter von 32 Jahren (1994).
Dabei war Ryf schon im Vorjahr unter anderen von ihrem Trainer Brett Sutton geadelt worden. "Als beste Ironman-Performance einer Frau aller Zeiten" hatte der Australier den Streckenrekord der Solothurnerin (8:46:46) auf Hawaii bezeichnet. Ryf hatte damals auf eine Solo-Vorausfahrt auf dem Rad eine persönliche Marathon-Bestzeit von 2:56:52 Stunden folgen lassen.
In diesem Jahr kann Ryf neben dem Hattrick zum zweiten Mal nach 2015 das Double aus Ironman-WM-Titel und 70.3-Ironman-WM-Titel gewinnen. Zweimal hat dieses Double noch kein Athlet weder bei den Männern noch bei den Frauen realisiert.
Saisonende mit Jagd auf Millionen-Dollar-Jackpot
Über die halbe Ironman-Distanz ist Ryf seit fünf Wochen bereits die erste dreifache Weltmeisterin der Geschichte (Männer und Frauen). Und da Ryf schon Ende Januar auch über die halbe Ironman-Distanz gewonnen hat, kann sie heuer Ende November mit einem weiteren Sieg zum Saison-Abschluss am 70.3 Bahrain (25. November) zum zweiten Mal nach 2015 den Millionen-Dollar-Jackpot mit der Triple Crown gewinnen. Die Triple Crown besteht aus einem 70.3 Ironman in Dubai im Januar, der 70.3-Ironman-WM sowie dem 70.3 Bahrain.
Dabei hatte Ryf beim Saisonstart noch mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Wegen Rückenproblemen konnte sie im Frühjahr über Wochen hinweg nur in reduziertem Umfang trainieren. Dennoch gewann sie unter anderem die afrikanischen Ironman-Meisterschaften in Südafrika und verteidigte auch ihren Titel an der Challenge Roth (ebenfalls über die Ironman-Distanz) ungefährdet.
Als voraussichtlich stärkste Herausforderinnen für Ryf gelten in Abwesenheit der Vorjahres-Zweiten und dreifachen Ironman-Weltmeisterin Mirinda Carfrae (Babypause) die zähe Vorjahres-Dritte Heather Jackson (33/USA) sowie Sarah Crowley. Die 34-jährige Australierin Crowley gewann in diesem Jahr die Langdistanz-ITU-WM, die Ironman-"EM" in Frankfurt und im Frühjahr die asiatisch-pazifischen Ironman-Meisterschaften in Cairns (AUS).
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