Stefan Küng muss sich am Montag in St. Gallen an der Hand und am Jochbein operieren lassen. Dies ergeben die Abklärungen am Freitag in der Schweiz. Der Thurgauer fällt rund zwei Monate aus.
Der Radprofi Küng war am Mittwoch im EM-Zeitfahren im niederländischen Emmen auf Medaillenkurs liegend schwer gestürzt, weil er kurz vor Schluss an einem Absperrgitter hängen blieb. Der 29-Jährige fuhr trotz der Verletzungen blutüberströmt und mit kaputtem Helm ins Ziel, was eigentlich nicht erlaubt wäre.
Swiss Cycling anerkennt dies, hält aber auch fest, dass es im Nachhinein einfach sei, diese Feststellung zu machen, und dass die Theorie in der Praxis kaum umsetzbar sei. «Es läuft alles innert kürzester Zeit ab. Der Athlet begibt sich nach dem Sturz reflexartig wieder auf das Velo. Es ist fast nicht möglich, ihn aufzuhalten. Kommt dazu, dass man den Athleten aus dem Begleitfahrzeug nur von hinten sieht und nicht abschätzen kann, wie gravierend die Verletzungen sind», lässt sich Leistungssportchef Patrick Müller im Communiqué zitieren.
Küng selbst meldet sich am Samstag auf Instagram zu Wort: «Ich bin froh, dass ich diesen Unfall überstanden habe, und wir werden die ganze Situation mit den beteiligten Parteien bewerten, sobald ich wieder vollständig genesen bin.» Nach dem Sturz sei er zunächst in einem holländischen Spital behandelt und danach mit der Rega ins Kantonsspital St.Gallen gebracht worden. Nun ist er «zurück in der Schweiz bei meinen Liebsten».
Anstelle von Küng wird am Sonntag im Strassenrennen der nachnominierte Mauro Schmid am Start stehen.