Petition eingereicht Petition eingereicht: In Japan tobt ein Streit um die Olympia-Austragung

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14.5.2021

Kenji Utsunomiya will kämpfen, bis die Spiele abgesagt werden.
Kenji Utsunomiya will kämpfen, bis die Spiele abgesagt werden.
Bild: Keystone

Die Sportler bereiten sich auf die Olympischen Spiele vor. Doch in Japan stösst das grösste Sportfest der Welt auf immer mehr Widerstand. Angesichts der Corona-Pandemie wollen viele Japaner nicht, dass in ihrem Land in diesem Sommer Olympiasieger gekrönt werden.

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In Japan werden die Rufe nach einer Absage der Olympischen Spiele in Tokio immer lauter. Der japanische Anwalt und Politiker Kenji Utsunomiya forderte am Freitag eine Absage der Spiele und überreichte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike eine entsprechende Petition mit mehr als 350'000 Unterschriften. Der Schutz des Lebens der Menschen vor dem Coronavirus müsse oberste Priorität haben und nicht die Olympischen Spiele, heisst es darin.

Solche Spiele sollten von allen Menschen begrüsst werden, «aber das ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich». Daher fordere man die Verantwortlichen auf, sie abzusagen, sagte Utsunomiya nach Überreichung seiner Petition. Auch Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung für eine Absage oder erneute Verschiebung ist. Japans Olympia-Macher und das IOC wollen sie jedoch durchziehen.

«Jede einzelne der Sorgen überwinden»

Sie sei sich bewusst, dass viele Menschen wegen der Corona-Pandemie sehr besorgt über die Ausrichtung der Spiele in weniger als drei Monaten seien, sagte Japans Organisationschefin Seiko Hashimoto. Man nehme die Lage «sehr ernst». Sie werde daher alles tun, damit alle notwendigen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der aus dem Ausland kommenden Teilnehmer getroffen werden, «damit wir jede einzelne der Sorgen überwinden können».

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Er habe seine Forderung auch an das IOC geschickt und werde die Online-Petition solange weiter laufen lassen, bis die Spiele abgesagt seien, erklärte Utsunomiya. Die auf Japanisch, Englisch, Deutsch und Französisch gestaltete Petition war schnell über die sozialen Medien verbreitet worden und erhielt in rasantem Tempo immer mehr Unterschriften, auch von Menschen aus mehr als 130 Ländern, hiess es.

Notstand nicht gleich Lockdown

Angesichts weiter steigender Infektionszahlen weitet Japan derweil den Corona-Notstand nochmals aus. In den Präfekturen Hokkaido, Okyama und Hiroshima müssten bis 31. Mai ebenfalls strengere Restriktionen umgesetzt werden, gab der zuständige Minister Yasutoshi Nishimura am Freitag bekannt. Die Regierung hatte erst kürzlich den Notstand für Tokio verlängert und auf sechs Regionen ausgeweitet.

Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: Restaurants und Bars sollen keinen Alkohol ausschenken und schon um 20 Uhr schliessen, müssen das aber nicht. Die Bürger sind dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Unternehmen sollen Heimarbeit ermöglichen. Grosse Komplexe wie Kaufhäuser und Kinos sollen entweder geschlossen bleiben oder früher schliessen. Grössere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar inzwischen wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5'000 Zuschauern.