Gerwyn Price verliert den Viertelfinal der Darts-WM gegen den entfesselten Deutschen Gabriel Clemens haushoch – obwohl der Waliser nun wirklich alle Register zieht.
Im Darts-Sport gibt es nichts, was es nicht gibt. Der walisische Weltranglistenerste Gerwyn Price kam am Sonntagabend während des Spiels nach einer Werbepause mit riesigen Kopfhörern auf die Bühne im Londoner Alexandra Palace zurück – und spielte damit gegen den deutschen Vertreter Gabriel Clemens einfach weiter.
Price hatte zuvor drei der vier ersten Sets gegen den «German Giant» verloren und versuchte so, den Spielverlauf im Viertelfinale bei der WM zu drehen. Das Publikum reagierte irritiert, der ehemalige Rugby-Profi Price heizte die rund 3500 Zuschauer im «Ally Pally» mit seinen Gesten zusätzlich an.
Clemens bleibt cool
Gebracht hat aber alles nichts. Clemens lässt sich keineswegs irritieren, besiegt Price am Ende gleich mit 5:1 und bekommt es in der Runde der letzten Vier mit dem englischen Vorjahresfinalisten Michael Smith zu tun.
«Das ist atemberaubend. Danke Deutschland! Ich habe keine Worte dafür. Ich habe den Weltranglistenersten geschlagen. Das ist unfassbar», sagte Clemens in einer ersten Reaktion noch auf der Bühne. Teilweise konnte der Sieger die Fragen an ihn nicht verstehen, weil es im «Ally Pally» so laut zuging. Als er um eine abschliessende Botschaft gebeten wurde, sagte Clemens ganz spontan einfach nur: «Frohes neues Jahr.» Für ihn trifft das definitiv zu.
Im grössten Spiel seiner Karriere packte Clemens eine herausragende Leistung aus und düpierte den hohen Favoriten über weite Strecken. Während für den Deutschen nun sogar der sensationelle WM-Titel möglich ist, wird der frühere Rugby-Profi Price seinen Status als Nummer eins der Welt zum 4. Januar einbüssen.
