Mindestens 4 Medaillen fordert Swiss Athletics von seinen Aushängeschildern an der Multisport-EM in München. Neben Mujinga Kambundji und Simon Ehammer sind eine Handvoll weitere Asse zum Coup fähig.
Mujinga Kambundji hat vor knapp einem Monat an den Weltmeisterschaften in Eugene während der Zeitspanne von 8 Tagen geliefert: Über 100 m gelang ihr mit Platz 5 die wertvollste Leistung, über 200 m senkte die 30-Jährige den Schweizer Rekord auf 22,05 Sekunden und am mässigen Abschneiden der 4x100-m-Staffel traf sie keine Schuld.
Sofern die Sprinterin ihre Leistungen aus den USA in München wiederholt, dürfte sie gleich dreimal vom Podest winken und somit Revanche für Berlin 2018 nehmen. An der vergangenen EM musste sie dreimal mit Platz 4 eine bittere Pille schlucken. Gemäss der Meldeliste, deren Ranking aufgrund der Saisonbestenlisten erstellt wurde, steht ihr in den beiden Sprints nur die Britin Dina Asher-Smith im Weg. Auch mit der Staffel tritt die Hallen-Weltmeisterin als Nummer 2 der Meldeliste an.
Ehammer als Zehnkämpfer
In den USA schnappte der Zehnkämpfer Simon Ehammer den Weitspringern die Bronzemedaille weg. Im Dekathlon in München nun will der Hallen-WM-Zweite im Fünfkampf nach Belgrad und Eugene zum dritten Mal innert fünf Monaten aufs Podest. Der Schweizer Rekord von Götzis mit 8377 Zählern trägt dem Appenzeller in der Meldeliste bloss Platz 5 ein. Doch im 22-Jährigen steckt mehr, denn vor dem Wettkampf im Vorarlberg kränkelte er leicht und vergab im 1500-m-Lauf mit schwachen 5:08,51 Minuten ein Total in der Region von 8500 Zählern. Zudem tritt Ehammer in München ausgeruhter an als die meisten seiner Konkurrenten, die in Eugene erst zum Schluss der Titelkämpfe im Einsatz standen.
Ein Coup ist möglich
Mit dem Hürdensprinter Jason Joseph, der Steeple-Läuferin Chiara Scherrer, der Hürdensprinterin Ditaji Kambundji, der Stabhochspringerin Angelica Moser und der Siebenkämpferin Annik Kälin taucht das Länderkürzel «SUI» zusätzlich fünf Mal in den Top-6-Postionen der Meldeliste auf. Unter diesen Voraussetzungen müssen sich die Hoffnungen auf Medaillen nicht nur auf Mujinga Kambundji oder Ehammer beschränken. Vielleicht gelingt ein Coup auch der 800-m-Läuferin Lore Hoffmann oder der Olympia-Zwölften Fabienne Schlumpf im Marathon. An jedem der sieben Wettkampf-Tage dürfte ein Schweizer oder eine Schweizerin in den Kampf um Podestplätze involviert sein.
«Nach den erfreulichen Leistungen in den letzten Jahren sowie zuletzt an der Hallen-WM in Belgrad und an der WM in Eugene muss unser Ziel lauten, die Bilanz von Berlin zu übertreffen», sagt Philipp Bandi, Chef Leistungssport von Swiss Athletics. 2018 hievten Lea Sprunger (Gold), Fabienne Schlumpf (Silber im Steeple), Tadesse Abraham (Silber) und Alex Wilson (Bronze) die Schweiz im Medaillenspiegel auf Platz 14.