«Ich dachte, ich ersticke» Radstar spricht über Todesängste nach Horror-Sturz

Patrick Lämmle

29.4.2024

Steff Cras hofft auf ein baldiges Comeback.
Steff Cras hofft auf ein baldiges Comeback.
Imago

Die diesjährige Baskenland-Rundfahrt wurde von mehreren schweren Stürzen überschattet. Zu den Sturzopfern gehörte auch Steff Cras, der nun über die bangen Momente nach dem Crash spricht.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Belgier Steff Cras ist bei der Baskenland-Rundfahrt im April gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt.
  • In einem Interview schildert er eindrücklich, wie er einen Moment lang um sein Leben fürchtete.
  • Nach dem Sturz konnte er drei Wochen lang nicht mehr liegen. Inzwischen geht es ihm aber schon wieder so gut, dass er auf ein Comeback an der diesjährigen Tour de France hofft. 

Den 4. April wird der 28-jährige Belgier Steff Cras so schnell nicht vergessen. Auf der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt kommt er bei einem Massensturz in einer Kurve zu Fall und verletzt sich dabei schwer. In einem Interview mit dem belgischen Portal «sporza.be» schildert er eindrücklich, wie er um sein Leben fürchtete. «Ich dachte, ich ersticke. In der ersten halben Minute konnte ich nicht atmen und hatte das Gefühl, zu ersticken.»

Wie der amtierende Sieger der Tour de France, Jonas Vingegaard, erlitt Cras unter anderem einen Pneumothorax. Dabei dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand, was dazu führt, dass sich die Lunge nicht mehr wie gewohnt ausdehnen kann und deshalb in sich zusammenfällt. Zudem brach er sich acht Rippen und acht Querfortsätze an der Wirbelsäule.

Er habe gedacht, «das war’s», erinnert sich der Belgier. Aber nach etwa 30 Sekunden habe sich die Lunge ein wenig geöffnet «und ich bekam gerade genug Luft zum Atmen». Rückblickend ist er sich bewusst, dass es noch schlimmer hätte ausgehen können. Bereits in den ersten Tagen nach dem Sturz sagte er: «Wäre ich auf den Betonblock daneben geflogen, wäre ich vielleicht nicht mehr hier.»

Es dauert drei Wochen, bis er wieder im Bett schlafen kann. Zuvor ist dies nur noch in einem speziellen Sitzstuhl möglich. Inzwischen gehe es ihm «viel besser». Und kaum zu glauben: Cras kann auch schon wieder auf der Rolle trainieren, was offenbar schon vor dem Liegen wieder möglich war.

Sein Ziel bleibt die Teilnahme an der diesjährigen Tour de France, die er im vergangenen Jahr nach einem Sturz aufgeben musste. Der Gesamt-Elfte der vergangenen Vuelta unterhält von seinem Team volle Unterstützung. Trotz all der Fortschritte, der Weg zurück ist noch lang. Cras sagt: «Alles hängt davon ab, wann ich wieder draussen radeln kann.» Denn das ist aktuell noch nicht möglich.

Steff Cras musste die Tour de France im vergangenen Jahr nach einem Sturz vorzeitig beenden.
Steff Cras musste die Tour de France im vergangenen Jahr nach einem Sturz vorzeitig beenden.
Bild: AFP/dpa