Das Omega European Masters in Crans-Montana war nie das beste Turnier des Schweizer Golfprofis Raphaël de Sousa. In dieser Woche qualifiziert er sich im 13. Anlauf erstmals für die Finalrunden.
Wenn es ums Talent geht, gehört der mittlerweile 38-jährige Genfer Longhitter in der Golfwelt weit nach oben. Aber in den letzten 20 Jahren konnte Raphaël de Sousa, Sohn eines portugiesischen Angestellten im Golfklub Genf-Cologny, seine Begabung nie mit der nötigen Konstanz auf die Scorekarten bringen. Der Aufstieg in die grosse europäische Tour blieb ihm verwehrt. In der Saison 2008 fehlten ihm dafür nur wenige Euro Preisgeld.
Auch am grossen Schweizer Turnier wollte es nie klappen, gute und schlechte Umgänge wechselten sich ab. In dieser Woche startete er erneut nicht gut. Mit 73 Schlägen war er nach der Auftaktrunde deutlich unterhalb der Cutlinie. Am zweiten Tag dagegen spielte er fabelhaft. Trotz eines doppelten Schlagverlusts am vorletzten Loch meisterte er die Runde mit 66 Schlägen (4 unter Par). Damit holte er sich die Belohnung ab: Er ist erstmals auf dem Walliser Hochplateau unter den Finalisten, die am Wochenende zwei weitere Runden absolvieren werden.
Den Cut schaffte auch der junge, talentierte Küsnachter Amateur Ronan Kleu – sogar einen Schlag vor De Sousa. Die Amateure spielen an den Profiturnieren nicht um das Preisgeld. Aber aus Schweizer Sicht darf man festhalten: Erstmals seit acht Jahren haben in Crans-Montana zwei Schweizer den Cut geschafft.
Rekordhalter zurückgefallen
Nach seiner Rekordrunde von 60 Schlägen fiel der Engländer James Morrison im zweiten Umgang mit einer 74 recht weit hinter die Spitze zurück. Diese Spitze hat nunmehr der nicht zu den Favoriten gehörende Südafrikaner Dean Burmester inne. Er führt einen Schlag vor dem Belgier Thomas Detry und dem Engländer Andy Sullivan.
Von den Golfern mit klangvollen Namen fehlt am Wochenende einzig der Engländer Danny Willett, der das Omega European Masters 2015 gewonnen hatte und kein Jahr später am US Masters in Augusta triumphierte. Henrik Stenson, Francesco Molinari, Martin Kaymer und Miguel Angel Jimenez verbesserten sich im Vergleich zur ersten Runde zum Teil deutlich und brachten sich für die beiden Finalrunden in günstige Positionen.