NBA Raptors und Kawhi Leonard schreiben Geschichte

SDA

26.5.2019 - 07:31

Torontos Kawhi Leonard (rechts) führt die Raptors zum Gewinn der Eastern Conference.
Torontos Kawhi Leonard (rechts) führt die Raptors zum Gewinn der Eastern Conference.
Source: Getty

Die Toronto Raptors erreichen mit einem 100:94-Heimerfolg über die Milwaukee Bucks erstmals den Playoff-Final der National Basketball Association (NBA).

Mit dem vierten Sieg in Folge gewannen die Raptors die Halbfinal-Serie mit 4:2 und treffen nun auf Titelverteidiger Golden State Warriors.

Dabei hatte der sechste Halbfinal vor 20'478 Zuschauern in der ausverkauften Arena überhaupt nicht gut für die Kanadier begonnen, denn die Bucks führten nach dem Startviertel 31:18 und lagen bis 2:01 Minuten vor Ende des dritten Abschnitts sogar mit 15 Punkten (76:61) voran.

Doch dann drehte Torontos Superstar Kawhi Leonard auf und brachte die Raptors in ihrer 100. Playoff-Partie mit acht Punkten fast im Alleingang auf 71:76 heran. Und nach einem Dunk von Serge Ibaka zum 78:78-Ausgleich kippte das Spiel endgültig.

«Alle hier wollen, dass wir den Titel holen»

«Das war ein Erfolg des gesamten Teams», betonte Leonard, der mit 27 Punkten und 17 Rebounds erneut der dominierende Mann auf dem Parkett war. «Wir geniessen jetzt diesen Moment, aber alle hier wollen, dass wir noch vier weitere Siege feiern und den Titel holen.»

Toronto hat nun in den ersten beiden Finalspielen ebenso wie in einem etwaigen Entscheidungsspiel Heimvorteil. Der Auftakt steht in der Nacht auf Freitag Schweizer Zeit im Programm.

Trotzdem gelten die Raptors als Aussenseiter, da die Warriors ihren dritten Titel in Serie und bereits vierten in fünf Jahren anstreben. Allerdings wird der Champion aus Oakland zum Auftakt ohne seinen Topskorer Kevin Durant auskommen müssen: Der 30-Jährige hat nach einer Wadenzerrung, die er sich am 8. Mai gegen die Houston Rockets mit Clint Capela zugezogen hat, bisher noch nicht am Teamtraining teilgenommen.

«The Greek Freak» als «MVP»?

Für Giannis Antetokounmpo, der Milwaukee bei der entscheidenden Niederlage mit 21 Punkten und elf Rebounds anführte, endete die Saison mit einer Enttäuschung, auch wenn der 24-jährige Grieche in der Nacht auf 25. Juni in Los Angeles erstmals als wertvollster Spieler (MVP) der besten Basketball-Liga der Welt ausgezeichnet werden dürfte. «The Greek Freak» holte mit den Bucks 60 Siege in der Qualifikation und damit mehr als jedes andere Team.

In den Playoffs begann Milwaukee zunächst souverän, untermauerte mit einem 4:0 gegen die Detroit Pistons und einem 4:1 gegen den Rekordchampion Boston Celtics seine Favoritenrolle. Die 2:0-Halbfinal-Führung gegen Toronto liessen die Fans in Wisconsin vom zweiten NBA-Titel nach 1971 träumen. Doch seit Torontos «The Klaw» Leonard mit seinen riesigen Händen persönlich die Verteidigung des Griechen übernommen hatte, gewannen die Bucks kein Spiel mehr.

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