Es war nur noch Formsache, nun ist es vollbracht. Red Bull übernimmt die Mehrheit am deutschen Top-Radteam Bora-Hansgrohe. Zunächst ändert sich jedoch wenig.
Die Übernahme des deutschen Top-Radteams Bora-Hansgrohe durch Red Bull ist perfekt. Das teilte das Team am Donnerstag wenige Tage vor Beginn des Giro d'Italia mit. Sichtbar wird der neue Eigner allerdings erst zum Start der Tour de France am 29. Juni in Florenz. Offiziell wird der Rennstall dann unter dem Namen Red Bull-Bora-Hansgrohe beim Weltverband UCI geführt, er fährt weiterhin mit einer deutschen Lizenz. Der bisherige Teamchef Ralph Denk unterschrieb einen mehrjährigen Vertrag als CEO und bleibt in seiner Rolle dabei.
Mit dem neuen Eigentümer steigt das Team finanziell in die Top-Riege auf. Das Budget von bisher 25 Millionen Euro steigt nach Informationen der deutschen Nachrichtenagentur dpa auf etwa 45 Millionen Euro pro Jahr. Damit wird Red Bull ähnliche Voraussetzungen haben wie das Team UAE um Rad-Star Tadej Pogacar. Der Slowene geht am Samstag als grosser Favorit in den Giro.
Der grosse optische Umbruch erfolgt dann zum Start der Tour. Das Design der Trikots wird sich ebenso ändern wie das der Räder und des Fuhrparks. Mit dem Slowenen Primoz Roglic will Red Bull dann direkt um den Gesamtsieg beim wichtigsten Rennen der Welt kämpfen.
Bisher sponserte Red Bull im Radsport nur einzelne Athleten wie den belgischen Klassiker-Spezialisten Wout van Aert oder Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock aus Grossbritannien. Nun besitzt der Konzern wie schon in der Formel 1 und im Fussball (Leipzig, New York, Salzburg, Bragantino) ein eigenes Team.