Rohan Dennis drückt der Tour de Romandie weiter den Stempel auf. Der Australier trägt auch nach der Königsetappe am zweitletzten Tag das Leadertrikot. Gino Mäder befindet sich in Lauerstellung.
Mäder fuhr nach den 180 km von Aigle nach Zinal als Siebter über die Ziellinie, zeitgleich mit dem Tagessieger, dem Kolumbianer Sergio Higuita. Der Berner hielt sich damit im Rennen um einen Podestplatz in der Gesamtwertung der Westschweizer Rundfahrt. Mäder liegt als Sechster 32 Sekunden hinter Rohan Dennis.
Zum Abschluss am Sonntag findet ein knapp 16 km langes Bergzeitfahren von Aigle nach Villars im Programm. Und Mäder hat in Prüfungen gegen die Uhr, in denen es bergauf ging, schon sehr gute Leistungen gezeigt. Letztes Jahr an der Tour de Suisse fuhr er von Disentis nach Andermatt zum Beispiel eine Minute schneller als Rohan Dennis.
Dennis ist jedoch ein ausgewiesener Zeitfahren-Spezialist, 2018 und 2019 war er gar Weltmeister in dieser Disziplin. Selbstredend steigt der 31-Jährige vom Team Jumbo-Visma deshalb als Favorit in die letzte Etappe.
In einer eher defensiv gefahrenen Königsetappe bekundete Dennis keine Probleme, sein grünes Leadertrikot zu verteidigen. Assistiert von seinen Teamkollegen hatte der Australier, der 2019 bereits einmal Zweiter an der Tour de Suisse war, das Geschehen jederzeit im Griff.
Im Ziel in Zinal verlor Dennis verkraftbare drei Sekunden auf den Tagessieger Sergio Higuita, der sich im Sprint der Spitzengruppe vor seinem Teamkollegen von Bora-Hansgrohe, Alexander Wlassow aus Russland, und dem Spanier Juan Ayuso durchsetzte. In der Gesamtwertung führt Dennis nun 15 Sekunden vor Ayuso und 18 Sekunden vor Wlassow.
Von den Schweizern überzeugte auf dem Weg nach Zinal auch Sébastien Reichenbach, der sich unmittelbar hinter Mäder auf Platz 8 klassierte und sich damit auf den 7. Rang der Gesamtwertung (0:37 zurück) vorarbeitete.
Auch Marc Hirschi war im Finale nach über 4000 absolvierten Höhenmetern noch vorne dabei, fuhr aber für seinen Teamkollegen Ayuso und erreichte das Ziel schliesslich mit 35 Sekunden Rückstand. Mauro Schmid, vor der Etappe als Vierter bester Schweizer im Gesamtklassement, vermochte nicht ganz mit den Besten mitzuhalten.