Russland hat offiziell Einspruch gegen die neuen Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und die damit verbundene Olympiasperre für Tokio 2020 und Peking 2022 eingelegt. Der Brief sei nun abgeschickt, sagte der Chef der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada, Juri Ganus, am Freitag in Moskau.
Im Gegensatz zu Moskauer Ermittlern und der russischen sportpolitischen Führung hält Ganus das Vorgehen gegen die Sanktionen der WADA für ausssichtslos. Ihm sei aber nichts anderes übrig geblieben. «Ich konnte den Brief ja nicht nicht abschicken», sagte Ganus der Deutschen Presse-Agentur. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das Rusada-Aufsichtsgremium den Einspruch bereits beschlossen. In dieser Woche bestätigte das Nationale Olympische Komitee (NOK) diese Linie.
Die Strafmassnahmen verbieten russischen Sportlern unter anderem die Teilnahme an den Olympischen Spielen für die kommenden vier Jahre. NOK-Chef Stanislaw Posdnajkow bekräftigte in Moskau, Russland werde dafür kämpfen, dass die Athleten unter russischer Flagge starten dürfen. Das russische Ermittlungskomitee wirft dem in die USA geflüchteten früheren Moskauer Laborchef Grigori Rodtschenkow vor, die umstrittenen Datensätze gefälscht zu haben. Rodtschenkow ist Kronzeuge der WADA für die Vorwürfe wegen staatlichen Dopings gegen Russland.