«Wir alle haben die gleichen Ideen» Schwaller kam auf die Genfer Curler – und umgekehrt

plh, sda

28.4.2022 - 08:00

Skip Yannick Schwaller bleibt dem Schweizer Curling erhalten.
Skip Yannick Schwaller bleibt dem Schweizer Curling erhalten.
Bild: Keystone

Aus den beiden aufgelösten Curling-Männerteams Genf und Bern Zähringer geht ein neues starkes Spitzenteam hervor: Sven Michel und Benoît Schwarz von Genf, Yannick Schwaller von Bern Zähringer.

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Von aussen stösst der Lausanner Pablo Lachat dazu. Die neue Crew von internationalem Format richtet ihre Planung auf die Olympischen Spiele 2026 in Mailand aus

Yannick Schwaller, wie kam es aus Ihrer Sicht zu dieser Fusion, wenn man es so bezeichnen kann?

Yannick Schwaller: «Ich habe fünf Jahre im gleichen Team gespielt, mit den gleichen Charakteren. Die Prozesse im Team waren ein bisschen festgefahren. Für mich war es ein längerer Prozess, bis ich zum Schluss kam, dass ich eine Veränderung brauche.»

Haben Sie die Genfer gewählt, oder haben die Genfer Sie gewählt?

«Hätte ich ein Blatt Papier genommen und zwei oder drei Namen aufgeschrieben, mit denen ich die Zukunft sehe, so wäre es genau so herausgekommen, wie es jetzt ist. Das Umgekehrte galt ebenfalls. Sven und Benoît kamen rasch auf mich als ihren Mitspieler für die Zukunft. Tatsächlich haben wir nach der WM fast gleichzeitig miteinander Kontakt aufgenommen. Deshalb brauchte es auch keine gegenseitige Überzeugungsarbeit. Wir alle haben die gleichen Ideen, wie es weitergehen soll.»

Die Qualitäten des Neuen

Wenn man davon ausgeht, dass ihr drei im Team als Nummern 2 bis 4 spielen werdet, fehlt noch die Besetzung der Einer-Position. Jetzt ist es Pablo Lachat. Er war zuletzt zweimal an grossen Turnieren bei den Genfern als Ersatz dabei. Wie kamt ihr auf ihn?

«Natürlich gäbe es für diese Position erfahrenere Spieler als Pablo. Aber er ist jung und talentiert. Und vor allem ist er gross und kräftig und athletisch. Allein schon mit seinen Fähigkeiten im Wischeinsatz kann er dem Team sehr viel bringen. Viele der besten Teams weltweit haben heute sehr gute Wischer. Diese Qualität wird einfach immer wichtiger. Benoît und Sven sind schon jetzt überzeugt von Pablo.»

Wenn man allein die Erfahrung Ihrer künftigen Mitspieler und Ihre eigene berücksichtigt, werden Sie jetzt in einem stärkeren Team mit besseren Aussichten spielen. Seit 2011 war bei jedem Schweizer Medaillengewinn an internationalen Meisterschaften einer von euch drei – Sven Michel, Benoît Schwarz und Sie – dabei. Und jedes Mal sogar auf der vierten Position. Das sagt wohl genug.

«Ja, ich glaube, dass unser sportliches Potential sehr hoch ist. Und dies ist für mich jetzt auch die Herausforderung. Klar ist, dass wir das Potential nur umsetzen können, wenn wir weiter hart arbeiten. Jeder von uns muss für die nächsten Jahre viele Dinge in seinem Umfeld regeln, vor allem auch die beruflichen.»

Klub und Teamcoach offen

Offen ist, für welchen Klub Sie künftig spielen werden. Auch die Frage des Teamcoachs ist nicht geklärt.

«Wir suchen natürlich einen Klub, der sich mit uns identifiziert und sich auch für uns engagiert, nicht zuletzt finanziell. Es soll nach Möglichkeit ein Klub sein aus einer Gegend, zu der wir einen Bezug haben. Wer unser Teamcoach wird, ist tatsächlich total offen.»