Die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft scheitert an der WM in Prag im Halbfinal. Gegen Turnierfavorit Schweden verliert das Team von David Jansson auf dramatische Art 4:5 nach Penaltyschiessen.
Zwei Minuten vor Schluss lag die Überraschung vor gut 10‘000 Zuschauern in der Prager O2-Arena in der Luft. Patrick Mendelin traf in der 57. Minute zum 4:3 für die Schweizer, nachdem sich diese von einem 1:3 zurückgekämpft und in einen Spielrausch gespielt hatten. 103 Sekunden vor Schluss gelang den Schweden aber der Ausgleich. Mit vier Treffern bei fünf Anläufen demonstrierten die Skandinavier dann ihre technische Souplesse. Von den Schweizer Schützen waren drei erfolgreich.
Auf eine kurze Schwächephase im Mitteldrittel mit zwei Gegentoren innert 46 Sekunden vom 1:1 zum 1:3 sowie auf das frühe 0:1 hatten die Schweizer davor eindrücklich reagiert. Den Ausgleich zum 3:3 besorgte ebenfalls Mendelin, der in seiner Laufbahn mit Wiler-Ersigen viele Titel gesammelt hat, inzwischen aber nur noch in der NLB bei seinem Stammklub Basel Regio spielt.
Im Halbfinal ist jeweils Endstation
Der erhoffte zweite Sieg über Schweden blieb im 69. Duell mit dem achtfachen Weltmeister Schweden indes aus. Trotz guter Leistung, lässt sich anfügen, nachdem sich die Equipe von Trainer David Jansson im bisherigen Turnierverlauf schwer getan und den Halbfinal-Einzug gegen Norwegen erst in der Verlängerung bewerkstelligt hatte. Das Warten auf den zweiten Finaleinzug nach 1998 geht damit weiter. Ausnahmslos endeten die Schweizer Anläufe seither im Halbfinal. Zum sechsten Mal waren die Schweden dabei die zu grosse Hürde. Noch nie gelang den Schweizern an einer WM ein Sieg über die Skandinavier.
Im zweiten Halbfinal sorgte Finnland einem 7:2 gegen Tschechien dafür, dass die starren Hierarchien bestehen bleiben. Wie immer seit 2006 und zum zehnten Mal an der zwölften WM machen die beiden Nordländer den Weltmeister am Sonntag im Final unter sich aus. Die Schweiz spielt am Sonntag (ab 13.00 Uhr) wie an den letzten beiden Weltmeisterschaften gegen Tschechien um Platz 3.