Die Schweizer Degenfechter wurden am Weltcup in Bern in den Viertelfinals von Italien gestoppt.
Die WM-Silbermedaillen-Gewinner um Max Heinzer unterlagen dem Olympia-Zweiten Italien mit 36:45 und erreichten am Ende den 6. Rang. Den Weltcup-Sieg holte sich Südkorea, obschon die Asiaten im Teamwettbewerb auf ihren Triumphator vom Samstag verzichteten, den Einzel-Olympiasieger Park Sangyeong.
Georg Kuhn konnte für die Schweiz gegen Italien im drittletzten Gefecht gegen Andrea Santarelli zwischenzeitlich zum 25:25 ausgleichen, musste aber dennoch mit einem 26:31-Rückstand übergeben. Teamleader Heinzer verkürzte anschliessend gegen Enrico Garozzo noch auf 34:38. Doch die Aufholjagd war damit bereits beendet.
Denn der Tessiner Michele Niggeler, der zeitweise auch in Mailand mit italienischen Nationalteam-Fechtern trainiert, musste zum Abschluss gegen Marco Fichera die Planche mit einer Minus-5-Bilanz verlassen. Dabei hatten die Italiener ihren angeschlagenen Einzel-Weltmeister Paolo Pizzo gegen die Schweiz geschont.
Einmal mehr betonte auch der Schweizer Nationaltrainer Didier Ollagnon später, dass er Heinzer nicht als Schlussfechter gesetzt sieht, um die Last der Verantwortung auf alle Schultern zu verteilen.
Die Schweizer, die im Vorjahr am Weltcup in Bern mit dem 2. Rang verblüfften, hatten bereits bei Olympia in Rio eine bittere Viertelfinal-Niederlage gegen den nachmaligen Zweiten Italien kassiert. Doch an den letzten WM im Juli in Leipzig konnten sie sich auf gleicher Höhe mit einem Sieg revanchieren und holten am Ende ihrerseits Silber.
Sieg gegen Israel in Zitterpartie
Mit einer Zitterpartie gegen Israel (45:43) kämpften sich die Schweizer in Bern in die Top 8. Heinzer hatte als Schweizer Schlussfechter beim Stande von 36:36 übernommen und geriet gegen Linkshänder Yuval Freilich zunächst mit drei Treffern in Rückstand (38:41), ehe er einmal mehr das Gefecht noch drehen konnte (45:43).
Grossen Anteil am Weiterkommen hatte da Kuhn, der im drittletzten Gefecht einen Schweizer Rückstand von sieben Treffern (21:28) übernahm und die Schweiz bis zur Übergabe an Niggeler wieder bis auf einen Zähler heranführte (31:32).
In den Sechzehntelfinals hatten sich die Schweizer gegen die Türkei (Nummer 27 des Turniers) noch souverän durchgesetzt. Und in der Klassierungsrunde konnten sich die Schweizer immerhin gegen Tschechien (39:38) durchsetzen, ehe man gegen den Olympiasieger und Weltmeister Frankreich (29:45) im Gefecht um den 5. Rang chancenlos blieb. Heinzer wurde in diesen Gefechten geschont, damit die anderen Team-Mitglieder an Erfahrung zulegen konnten.
Neuling Bayard sammelte Erfahrung
Mit Rang 6 schnitten die Schweizer achtbar ab. Und dies, obschon die als Nummer 5 gesetzt gewesene Equipe nicht in Bestbesetzung antrat.
Vom Schweizer WM-Silbermedaillen-Quartett vom Juli in Leipzig fehlte der Olympia-Vierte Benjamin Steffen. Der 35-jährige Routinier wird seinen Saisoneinstieg zu einem späteren Zeitpunkt geben, weil er noch muskuläre Probleme auskuriert. An seiner Stelle komplettierte Alexis Bayard das Schweizer Team.
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